Klaus Nieding: Ein Grund für den Absturz ist neben den mäßigen Geschäftsergebnissen sicher die mehr als unglückliche Informationspolitik des Unternehmens.

Frankfurt, 06. Dezember 2013 - Die letzten Wochen waren für die Anleihegläubiger der SAG Solarstrom alles andere als ruhig. Die Kurse der beiden Anleihen, die zusammen immerhin ein Volumen von 75 Millionen Euro haben, fielen dramatisch. Nun stellen sich viele Anleger die bange Frage, ob SAG Solarstrom die Reihe der Solarunternehmen, die bereits in die Insolvenz geschlittert sind, fortsetzen könnte.

„Ein Grund für den Absturz ist neben den mäßigen Geschäftsergebnissen sicher die mehr als unglückliche Informationspolitik des Unternehmens. Die SAG Solarstrom AG hat im Laufe der letzten gut vier Wochen immerhin drei Ad-Hoc-Mitteilungen mit sich teilweise widersprechendem Inhalt veröffentlicht“, analysiert Kapitalanlagerechtler Klaus Nieding.

Am 07.11.2013 gab das Unternehmen bekannt, dass zwar die Solarbranche Probleme habe, SAG seine Jahresprognose aber halten können. Am 29.11.2013 wurde vermeldet, das Jahresergebnis werde nun doch nicht gehalten. Am 05.12.2013 folgten in einer weiteren Ad-Hoc-Mitteilung genauere Angaben warum das Jahresergebnis nicht erreicht wird. „Vor diesem Hintergrund ist der scharfe Kursrückgang verständlich. Für die Anleger ist aber nicht nachvollziehbar, wie es innerhalb so kurzer Zeit zu einer derart dramatische Veränderung der Einschätzung der Lage kommen konnte“, bemängelt der Vorstand der Nieding + Barth Rechtsanwaltsaktiengesellschaft.

Die Anleihen der SAG Solarstrom AG im Einzelnen:

50 Mio. Emissionsvolumen; 6,25 % Coupon; (WKN: A1E84A/ ISIN: DE000A1E84A4); Laufzeit 15.12.2010 bis 14.12.2015

25 Mio. Emissionsvolumen; 7,5 % Coupon; (WKN: A1k0K5/DE000A1K0K53); Laufzeit 11.07.2011 bis 10.07.2017