Pressemitteilungen

27.05.2015 | Nieding+Barth | Mitteilung der Pressestelle
Steht mit Provaluta Recycling die nächste Anleihe auf der Kippe?

Frankfurt, 26. Mai 2015 – Das Geschäftsmodell der Holdinggesellschaft Provaluta Recycling SE (vorher Recyc Commodities SE) klingt auf den ersten Blick durchaus erfolgversprechend. Nach eigenen Angaben finanziert das Unternehmen Firmen der Recyclingindustrie in Früh- und Expansionsphasen. Doch offenbar läuft das Geschäft nicht allzu gut. So befindet sich die am 1. Dezember 2013 begebene Provaluta-Anleihe (ISIN DE000A1YCS84) seit Anfang des Jahres in einem dramatischen Sinkflug. Der Wert der 25-Millionen-Anleihe mit einem 7-Prozent-Coupon sackte um 97 Prozent auf einen Kurs von nur noch 3,00 ab. „Man muss kein Finanzmarktexperte sein, um zu erkennen, dass hier etwas im Argen liegt“, sagt Klaus Nieding, Vorstand der Rechtsanwaltsaktiengesellschaft Nieding+Barth. Der Fachanwalt für Kapitalmarktrecht warnt: „Hier könnte durchaus ein Ausfall der für den 1. Juli 2015 anstehenden Zinszahlung drohen.“

Auch bei den Aktien des Unternehmens war Vorsicht geboten. Schon Mitte letzten Jahres hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) davor gewarnt, dass Aktien der Provaluta Recycling (ISIN DE000A1C4245) durch Telefonanrufe (sogenanntes Cold Calling) zum Kauf empfohlen wurden. Laut BaFin gab es damals Anhaltspunkte, dass im Rahmen dieser Kaufempfehlungen unrichtige oder irreführende Angaben gemacht wurden und / oder bestehende Interessenskonflikte pflichtwidrig verschwiegen wurden. Sie leitete hinsichtlich des betroffenen Wertes eine Untersuchung wegen des Verdachts der Marktmanipulation ein. Kurz danach, das Papier war um 250 Prozent gestiegen, wurde die Aktie vom Handel ausgesetzt.

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