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Ulm, 24. September 2024. Die Polyglas Weirather GmbH hat beim Amtsgericht Neu-Ulm einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht ordnete daraufhin am 19. September 2024 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft an und bestellte Dr. Dieter Schmid von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Der Geschäftsbetrieb des Herstellers von hochwertigen Tanks und Behältern aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) wird fortgeführt. Polyglas Weirather mit Sitz in Osterberg ist spezialisiert auf den GFK-Behälterbau für Agrar-, Landwirtschafts- und Weidebetriebe. Deutschlandweit gibt es nur wenige Firmen, die solche Produkte anbieten. Mit einem im Jahr 2012 entwickelten und patentierten Verfahren konnten die Ergebnisse der Produktion nochmals optimiert werden. Polyglas Weirather produziert seine Behälter nur auf Bestellung, d.h. es gibt keine vorgefertigten Waren. Das Unternehmen betreibt einen Direktverkauf an Hersteller und vertreibt die Produkte in Deutschland und im Ausland, vor allem in Norwegen, Frankreich, Polen und weitere Länder in Osteuropa.
Grund für die Antragstellung sind Liquiditätsschwierigkeiten. Die Umsätze sind aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen und eines europaweiten Nachfragerückgangs rückläufig, während die Rohstoffkosten deutlich gestiegen sind. Die Polyglas Weirather GmbH beschäftigt zehn Mitarbeiter. Die Löhne der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld gesichert. Die Beschäftigten wurden über die aktuelle Lage umfassend informiert. Der Familienbetrieb ist seit dem Jahr 1960 in der Branche tätig und wird mittlerweile in vierter Generation geführt. Nachdem die Produkte bislang vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt werden, hat das Unternehmen zuletzt neue Geschäftskonzepte wie Bewässerungstanks für Gärtnereien und Kommunen entwickelt. Ziel ist es, hieraus neue Umsatzpotenziale zu erschließen.
Dr. Dieter Schmid sagt: „Der Geschäftsbetrieb läuft weiter. Wir suchen nach einer tragfähigen und schnellen Lösung für das Unternehmen. Neben einem Vergleich mit den Gläubigern ist der Einstieg eines Investors eine Möglichkeit, um den traditionsreichen Betrieb zu erhalten.“ Interessenten können sich gerne beim vorläufigen Insolvenzverwalter melden. Er wird im Verfahren unterstützt von Karin Obermüller.
Geschäftsführer Georg Weirather ergänzt: „Der Gang zum Amtsgericht ist mir nicht leichtgefallen, aber es gab keine Alternative. Die Rahmenbedingungen haben sich zuletzt stark verschlechtert. Wir hoffen, dass nun im Rahmen des Sanierungsrechts eine Lösung möglich ist. Die Mitarbeiter stehen zum Unternehmen. Das ist ein gutes Zeichen.“