Pressemitteilungen

14.08.2017 | PLUTA | Mitteilung der Pressestelle
SHW Casting Technologies gießt 100 Tonnen schweren Walzenkörper

- Herstellung der größten Papierkalanderwalze seit rund 8 Jahren

- Verfahren in Eigenverwaltung läuft sehr gut

- Unternehmen mit vollen Auftragsbüchern

Königsbronn, 14. August 2017. Bei der SHW Casting Technologies GmbH & Co. KG Werk Königsbronn fand am Freitag ein besonderes Highlight statt. Das Unternehmen goss 100 Tonnen Flüssigeisen bei einer Temperatur von 1350 Grad in eine Gussform, um einen über 10 Meter langen Walzenkörper herzustellen. Ein Abguss von 105 Tonnen in der 13 Meter tiefen Gießgrube fand zuletzt vor rund 8 Jahren im Werk in Königsbronn statt.

Das Verfahren wurde mit einem neuen patentierten Material namens CDI (Chilled Ductile Iron) durchgeführt. Die Werkstoffentwicklung erfolgte bei der SHW CT. Die Rohwalze hat nach dem Guss eine Länge von etwa 12 Metern und ein Gewicht von 100 Tonnen. Das Erkalten dauert etwa zwei Wochen, anschließend wird die Walze geputzt, bearbeitet und verschiedenen Prüfungen unterzogen. Bis sie einsatzfähig beim Kunden ist, werden insgesamt 650 Einzelteile in der Walze verbaut. Das Auslieferungsgewicht der Walze wird nach allen Bearbeitungsschritten etwa 66 Tonnen betragen bei einer Körperlänge von 10150 Millimetern und einem Außendurchmesser von 1425 Millimetern. Die Oberflächenhärte liegt bei 550 bis 580 HV (Vickershärte). Die fertige Walze kommt bei einem Kunden in Europa zum Einsatz und wird 2000 Meter Papier pro Minute herstellen. Eine Walze hat eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 20-30 Jahren.

Die SHW Casting Technologies ist weltweit Marktführer bei der Herstellung von Papiermaschinenkomponenten. Walzen dieser Größenordnung können weltweit allerdings nur zwei Unternehmen herstellen. Und dazu zählt der Traditionsbetrieb, der derzeit in einem Eigenverwaltungsverfahren geführt wird.

Marcus Katholing von der PLUTA Management GmbH ist Sanierungsgeschäftsführer bei SHW Casting Technologies. Der Restrukturierungsexperte sagt: „Das SHW-Team ist hoch motiviert. Wir sind im Papierbereich derzeit voll ausgelastet und planen schon für 2018. Aber auch in den anderen Bereichen laufen unsere Geschäfte sehr gut. Wir haben volle Auftragsbücher. Das sind beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung. Die Kunden halten uns die Treue.“

Vorläufiger Sachwalter im Verfahren ist Prof. Dr. Martin Hörmann von anchor Rechtsanwälte. Er begleitet und überwacht die Eigenverwaltung. Im PLUTA-Sanierungsteam für die SHW Casting Technologies Gruppe arbeiten unter Leitung von Michael Pluta neben Marcus Katholing auch Dr. Matthias Lehr, Andreas Hummel und Simon Eickmann.

Informationen zum Verfahren

Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Das Unternehmen darf unter Aufsicht eines Sachwalters und meistens unterstützt durch erfahrene Sanierungsexperten die Gesellschaft selbst durch das Verfahren führen. Nach einem 2-3-monatigen Vorverfahren mündet es in einem Hauptverfahren, in dem die Gläubiger ihre Forderungen anmelden können.

Über das Unternehmen

Die SHW Casting Technologies entstand aus den Gießereiaktivitäten der Schwäbischen HüttenWerke. Die Wurzeln der Eisenerzeugung gehen zurück bis in das Jahr 1365, als Mönche in der Schwäbischen Alb mit der Eisengewinnung begannen. Heute besteht die Gruppe aus der CT Beteiligung GmbH & Co. KG sowie den drei operativ tätigen Gesellschaften SHW Casting Technologies GmbH & Co. KG Werk Wasseralfingen, SHW Casting Technologies GmbH & Co. KG Werk Königsbronn und Machining Technologies GmbH & Co. KG Werk Königsbronn. In den zwei zuletzt genannten Werken fertigt die Gruppe Motorengehäuse, Walzen und weitere Gussteile sowie Komponenten für die Energieerzeugung.

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