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29.03.2019 | PLUTA | Mitteilung der Pressestelle
PLUTA-Sanierungsexperte Dr. Thiemann verkauft Automobilzulieferer Hock Sachsen an die RUPF Gruppe

- RUPF SPW Technologies GmbH übernimmt Geschäftsbetrieb zum 1. April 2019

- Alle 168 Mitarbeiter werden übernommen

- Letzter erfolgreicher Verkauf einer Gesellschaft der bekannten Hock-Gruppe

Grünhain-Beierfeld, 29. März 2019. Nach fast dreijähriger Betriebsfortführung hat Insolvenzverwalter Dr. Stephan Thiemann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH den Geschäftsbetrieb der Hock Sachsen GmbH verkauft. Erwerber ist die renommierte RUPF Gruppe, die den Geschäftsbetrieb unter der neu gegründeten RUPF SPW Technologies GmbH fortführt. Der Betrieb des Automobilzulieferers geht mit Wirkung zum 1. April 2019 an den Käufer über. Den Kaufvertrag haben die Verantwortlichen bereits unterzeichnet. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Mit dieser Investorenlösung hat das PLUTA-Team das letzte Unternehmen der insolventen Hock-Gruppe veräußert. Zuvor gelangen bereits 2017 bzw. 2018 übertragende Sanierungen für die Hock GmbH in Schönwald, Dressel + Höfner in Neustadt sowie Werkzeugbau Weigel am Standort in Rittersgrün.

Die gesamte Hock-Gruppe musste im Mai 2016 Insolvenz anmelden, darunter auch die Hock Sachsen GmbH. Im Februar 2017 verkaufte Dr. Thiemann den einzelnen Geschäftsbereich Metal Injection Moulding (MIM) von Hock Sachsen in Schwarzenberg an einen Investor. Damals wurden 44 Mitarbeiter übernommen. In der Folgezeit führte Dr. Thiemann gemeinsam mit dem PLUTA-Team den Geschäftsbetrieb von Hock Sachsen mit den Hauptgeschäftsbereichen Stanzerei, Kunststoffspritzerei sowie Montage fort und setzte umfangreiche Sanierungsmaßnahmen um. Neben einer Verbesserung der Produktionsprozesse konzentrierte sich Hock Sachsen auf rentable Aufträge. Die Kunden unterstützten die Fortführung und trugen damit maßgeblich zum Unternehmenserhalt bei.

PLUTA-Anwalt Dr. Thiemann erklärt: „Wir haben Hock Sachsen fast drei Jahre im Insolvenzverfahren weitergeführt und aus der Verlustzone geführt. Das Unternehmen arbeitet wieder rentabel. Die Mitarbeiter haben vollen Einsatz gezeigt. Ich freue mich, dass wir den Verkauf erfolgreich abschließen konnten und der Erwerber einen sanierten Betrieb übernehmen kann.“ Hock Sachsen beschäftigt 168 Mitarbeiter, die alle vom Käufer übernommen werden. Unterstützt wurde das PLUTA-Team beim M&A-Prozess von der Restrukturierungspartner jwt GmbH & Co. KG aus Berlin.

Übernahme als ideale Ergänzung für RUPF Gruppe

Die RUPF Gruppe ist eine familiengeführte, international tätige Unternehmensgruppe mit über 1.000 Mitarbeitern. Der Ursprung von RUPF reicht bis in das Jahr 1859 zurück. Heute ist die Gruppe spezialisiert auf die Geschäftsfelder Fahrzeugtechnik (PKW, LKW, Bahn, Agrar), Anlagenbau (Hydraulik, Prüfstände) und Maschinenbau (Werkzeugschleifmaschinen, Sonderschleifmaschinen). Die Gruppe ist entsprechend ihren sehr breit gefächerten Fertigungskompetenzen (Schwingungsdämpfung, Druck-Guss, Mechanische Bearbeitung, Umformtechnik, Baugruppenmontage) und speziellen Engineering-Kompetenzen im Maschinen- und Anlagenbau dezentral aufgestellt und hat mehrere Standorte in Nordrhein-Westfalen sowie in Baden-Württemberg sowie einen Standort in Polen und Vertriebsniederlassungen in Schweden und USA.

Der geschäftsführende Gesellschafter Matthias Rupf erklärt: „Diese Übernahme ist eine ideale Ergänzung für unsere Gruppe. Wir sind bereits an unserem Standort im Sauerland im Bereich Stanzen und Schweißbaugruppen erfolgreich tätig. Diesen Bereich wollen wir ausbauen.“ Die RUPF Gruppe hatte bislang keinen eigenen Werkzeugbau, den Hock Sachsen mitbringt. Auch die Erweiterungsmöglichkeiten am Standort im Sauerland waren eingeschränkt und die Tonnage der Pressen deutlich kleiner. Zudem verfügen die Sachsen über Know-how im Kunststoffbereich, das für die RUPF Gruppe von Interesse ist. Der Käufer möchte daher Sachsen zum Kompetenzzentrum für Umformtechnik und Schweißbaugruppen machen; der Standort im Sauerland wird organisatorisch künftig als Tochterunternehmen der RUPF SPW Technologies GmbH geführt.

Rund 240 Arbeitsplätze in Sachsen gerettet

In Sachsen ist Dr. Thiemann auch als Insolvenzverwalter der Werkzeugbau Weigel GmbH am Standort in Rittersgrün tätig. Der PLUTA-Sanierungsexperte verkaufte den Betrieb bereits im Januar 2017. Alle 27 Arbeitsplätze blieben damals erhalten. Insgesamt wurden damit bei den zwei Hock-Gesellschaften in Sachsen rund 240 Arbeitsplätze erhalten.

Die Hock-Gruppe stellte 2016 für mehrere Gesellschaften Insolvenzanträge. Vier Sanierungsexperten von PLUTA wurden zu Insolvenzverwaltern der Hock-Gesellschaften bestellt. Michael Pluta ist Verwalter der Hock Holding GmbH & Co. KG. Für die Hock GmbH in Schönwald in Baden-Württemberg ist Florian Schiller als Verwalter tätig, bei der Dressel + Höfner GmbH & Co. KG im bayerischen Neustadt wurde Stephan Ammann zum Verwalter bestellt. Und Dr. Stephan Thiemann ist Verwalter der beiden Gesellschaften in Sachsen, der Hock Sachsen GmbH und der Werkzeugbau Weigel GmbH in Grünhain-Beierfeld.

Mehr als sechs Jahrzehnte war die Hock-Gruppe eine feste Größe als Zulieferer für den Automobilbau und die Elektroindustrie. Die Gruppe hatte fünf Standorte in Deutschland sowie einen Standort in Rumänien und fertigte insbesondere Teile aus Blech, Kunststoff und Metallpulverspritzguss für namhafte Kunden.

Insgesamt mehr als 620 Arbeitsplätze erhalten

Am Standort in Schönwald in Baden-Württemberg konnte Florian Schiller mit Wirkung zum 1. Januar 2018 den Investorenprozess für die Hock GmbH erfolgreich abschließen. Durch den Verkauf blieben mehr als 80 Arbeitsplätze erhalten.

Ebenfalls zum 1. Januar 2018 erzielte Stephan Ammann eine Investorenlösung für die Dressel + Höfner GmbH & Co. KG mit dem Standort in Neustadt sowie – zusammen mit Florian Schiller – für die Dressel + Höfner International SRL Medias mit der Niederlassung in Rumänien im Rahmen einer übertragenden Sanierung. Alle 180 Mitarbeiter in Neustadt und 120 weitere Mitarbeiter in Rumänien wurden vom Käufer übernommen.

Die PLUTA-Sanierungsexperten konnten damit für alle Hock-Gesellschaften einzelne Lösungen erreichen und in Summe über 500 Arbeitsplätze in Deutschland und 120 Arbeitsplätze in Rumänien erhalten.

Sanierungsexperte Michael Pluta erklärt: „Das Verfahren der Hock-Gruppe ist optimal verlaufen. Unser Team konnte für alle operativ tätigen Hock-Gesellschaften Nachfolgelösungen erzielen. Das ist nicht selbstverständlich. Über alle Standorte hinweg war die Zusammenarbeit sehr gut. Die Ergebnisse sind sehr erfreulich. Durch die Sanierung konnten wir insgesamt rund 80 % der Arbeitsplätze erhalten.“

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