Pressemitteilungen

19.12.2014 | Pohlmann Hofmann Insolvenzverwalter | Mitteilung der Pressestelle
Lernstiftentwickler Vibewrite soll saniert werden - Die Suche nach Investoren läuft

Die Vibewrite UG (haftungsbeschränkt), die als Startup-Unternehmen seit 2013 einen bei Rechtschreibfehlern vibrierenden digitalen Lernstift entwickelt, steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Die DAK-Gesundheit hat Anfang Oktober einen Insolvenzantrag gestellt, dem unbeglichene Sozialversicherungsbeiträge zugrunde liegen. Das Insolvenzgericht hat nunmehr den Münchner Fachanwalt für Insolvenzrecht Dr. Björn Hellfeld von der Kanzlei Pohlmann Hofmann Insolvenzverwalter zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter sichert derzeit die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs mit dem Ziel des Verkaufs des Betriebs an einen Investor.

Hinter der im Jahr 2013 erfolgten Unternehmensgründung stand die Idee des Geschäftsführers Falk Wolsky, einen Stift zu entwickeln, der sich bei jedem Rechtschreibfehler bemerkbar macht. Insbesondere Schülern sollte hierdurch Hilfestellung gegeben werden. Mit einem anfänglich rund 20-köpfigen Team startete die Entwicklung des Digital-Stifts, der die Handschrift mit Bewegungssensoren erkennt. Das Unternehmen hat sich dabei durch sog. „Seed-Funding“ finanziert, einer Methode, bei der Investoren über eine Internetplattform Darlehen gewähren. „Insgesamt haben über 550 Investoren einen Betrag i.H.v. rund EUR 560.000,00 aufgebracht“, berichtet Wolsky. Es handelt sich somit um eines der größten „Seed-Funding“-Projekte. Dennoch reichten die Darlehen zuletzt nicht mehr aus, um alle laufenden Kosten zu decken. Der Personalstamm wurde bereits reduziert, um Kosten zu senken. Letztlich steht der Lernstift, der in Kombination mit verschiedenen von der Schuldnerin entwickelten Programmen das Geschriebene auch digitalisieren kann, kurz vor der Markteinführung. „Wir hoffen“, so Wolsky, „dass wir einen Investor finden, der Interesse an unserem Produkt hat und den Geschäftsbetrieb fortführt.“

Das Insolvenzgericht München hat den Münchner Rechtsanwalt Dr. Björn Hellfeld zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Hellfeld konnte sich insoweit in den letzten Tagen bereits einen Überblick über das Unternehmen, dessen Produkt sowie die Marktsituation verschaffen. „Ein Scheitern des Projekts so kurz vor der Markteinführung wäre wirklich bedauerlich“, so Hellfeld. Es ist ihm bereits gelungen, die Bezahlung der Löhne und Gehälter der noch beschäftigten Arbeitnehmer bis einschließlich Januar 2015 über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung zu sichern. Zugleich hat er damit begonnen, Investoren für eine Übernahme des Geschäftsbetriebs zu suchen. „Das Unternehmen und insbesondere die bislang entwickelten Technologien dürften insbesondere für strategische Investoren sowie Finanzinvestoren interessant sein, die den Stift samt all seiner technischen Möglichkeiten auf den Markt bringen wollen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Nach seiner Mitteilung hat er bereits damit begonnen, einen breit angelegten Investorenprozess zu initiieren, um spätestens im Februar 2015 eine Lösung für eine Fortführung des Geschäftsbetriebs präsentieren zu können.

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