Schnürpflingen, 05. Mai 2017. Das Insolvenzverfahren über die b.t.b.e.-Gruppe, bestehend aus den Unternehmen b.t.b.e. Insektenzucht GmbH und German Insect GmbH, wurde am 1. Mai eröffnet. Insolvenzverwalter Tobias Sorg führt den Geschäftsbetrieb weiterhin ohne Einschränkungen fort. Der Gläubigerausschuss wurde nunmehr eingesetzt und der Investorenprozess eingeläutet.

Insolvenzverwalter Tobias Sorg führt die b.t.b.e.-Gruppe seit drei Monaten vollumfänglich fort und hat in dieser Zeit die wirtschaftliche Situation und die Fortführungschancen eingehend geprüft. „Gemeinsam mit den Geschäftsführern und den Mitarbeitern kämpfen wir um den Fortbestand des Unternehmens“, sagt der Ulmer Wirtschaftsjurist. „Es wurden bereits viele konstruktive Gespräche über die Sanierung geführt.“ Auch die Banken seien an einer Fortführung des Betriebes sehr interessiert, was das weitere Verfahren erleichtert. Sie sind in dem inzwischen einberufenen Gläubigerausschuss vertreten, der den Insolvenzverwalter bei seinem Vorhaben einer übertragenden Sanierung unterstützt. „Ziel ist es, gemeinsam mit den Geschäftsführern eine Investorenlösung zu finden.“

Der Investorenprozess wurde bereits im vorläufigen Verfahren eingeleitet. „Die Produkte der b.t.b.e.-Gruppe werden von ihren Kunden ausnahmslos sehr geschätzt. Sie haben eine hervorragende Qualität, wodurch das Unternehmen einen ausgezeichneten Ruf bei seinen Kunden genießt“, betont der Insolvenzverwalter. Seit Beginn des Verfahrens ist es weder zu Auftragskündigungen, noch zu einem Rückgang der Aufträge gekommen. Alle Auftraggeber unterstützen die Betriebsfortführung. „Für einen Käufer ist das der Idealfall“, sagt Sorg.

Auch die Mitarbeiter halten nach wie vor zu dem Unternehmen. „Wir haben sogar zusätzlich neue Mitarbeiter eingestellt“, so der Insolvenzverwalter. „Wir suchen derzeit auch noch Mitarbeiter im Bereich Kommissionierung und Versand.“

Im Zuge der Sanierung sollen u.a. die Vertriebskosten optimiert, die Finanzplanung angepasst und die Werbung für das Unternehmen wieder erhöht werden, um gegen die auf den Markt drängenden Billiganbieter zu bestehen.

Die 1999 gegründete b.t.b.e.-Gruppe zählt zu den größten Unternehmen für Insektenzucht und lebende Futterinsekten in Deutschland. Sie ist Lieferant für hochwertige Futtertiere aus eigener Zucht und Terrarien-Zubehör für den Zoofachhandel und für wissenschaftliche Einrichtungen. Am 15. Februar dieses Jahres musste der Geschäftsführer Insolvenzantrag stellen. Grund waren die hohen Finanzierungskosten, die für die Erstellung der Zuchtanlagen notwendig waren. Insbesondere die komplexe Klimatisierungstechnik war dabei Kostentreiber. Die steigenden Energiekosten der letzten Jahre belasteten das Ergebnis weiter. Hinzu kamen Umsatzeinbußen aufgrund stärker werdender Konkurrenz aus Osteuropa, welche aufgrund deutlich niedriger Personalkosten die Branche unter einen starken Preisdruck setzten.