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25.11.2014 | Schultze & Braun | Mitteilung der Pressestelle
C. Grossmann Stahlguss GmbH treibt Neuausrichtung in Eigenverwaltung weiter voran

Solingen. Die C. Grossmann Stahlguss GmbH, Hersteller von Produkten aus Hochleistungs-Stahlguss, treibt ihre Neuausrichtung in einem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung weiter voran. Die Eigenverwaltung ist ein neues rechtliches Instrument der Insolvenzordnung, bei welchem die Unternehmensführung in enger Zusammenarbeit mit ihren Beratern und einem durch das Gericht bestellten unabhängigen Sachwalter agiert – in einem für alle Beteiligten transparenten und berechenbaren Verfahrensgang.

In ihrem Hauptgeschäftsfeld, dem sogenannten Mining, ist die Firma C. Grossmann Stahlguss einer der Weltmarktführer, leidet allerdings in den letzten beiden Jahren unter allgemein zurückgegangener Investitionsbereitschaft. Das Unternehmen liefert in dieser Sparte den Herstellern von Groß-Hydraulikbaggern des Tagebaus hoch verschleißfeste Kettenglieder, Antriebs- und Leiträder für das Fahrwerk sowie unterschiedliche Lager für Ausleger, Stiel und Schaufel der Großbagger zu.

„Weil die großen Minenbetreiber in den vergangenen Monaten nur in sehr geringem Maße moderne Maschinen geordert haben und dies auch in den kommenden Monaten tun werden, müssen wir uns als Unternehmen künftig noch breiter aufstellen, um nicht zu stark von Schwankungen dieser einen Branche abhängig zu sein“, erklärt geschäftsführender Gesellschafter Johannes Gregor Berger. „Dies haben wir mit unserer Diversifizierungsstrategie bereits frühzeitig in Angriff genommen. Da die Krise im Mining sich jedoch unerwartet verschärft hat und schon jetzt deutlich länger andauert als zunächst vorhergesagt, konnten wir unsere Strategie nicht wie geplant umsetzen. Dazu haben uns schlicht die notwendigen Mittel gefehlt.“

Deshalb hat sich C. Grossmann Stahlguss dazu entschieden, den in den vergangenen Monaten bereits angestoßenen Ausbau der anderen, bereits bestehenden Geschäftsfelder nunmehr im Rahmen der Eigenverwaltung zügig umzusetzen. „Ich bin überzeugt, dass wir das Unternehmen wieder auf den Erfolgspfad zurück bringen können.“

Unterstützung erhält die Geschäftsführung dabei von Dr. Rainer Maus von Fischer Roloff + Partner aus Wuppertal, der als Restrukturierungsexperte die Geschäftsführung berät, sowie dem vom Amtsgericht Wuppertal als vorläufigen Sachwalter bestellten Stephan Ries von Schultze & Braun. Ries ist ebenfalls zuversichtlich, C. Grossmann Stahlguss neu aufstellen zu können: „Die Voraussetzungen sind gut. Der Geschäftsbetrieb läuft unverändert, C. Grossmann Stahlguss ist uneingeschränkt lieferfähig. Mit seinen Qualitätsprodukten ist das Unternehmen in allen wichtigen Geschäftsfeldern bereits jetzt hervorragend positioniert. Dies gilt es weiter auszubauen, um die Abhängigkeit des Unternehmens vom Mining weiter zu reduzieren und in den anderen Geschäftsbereichen weitere Marktanteile hinzuzugewinnen.“ Die rund 190 Mitarbeiter wurden am Donnerstag in einer Belegschaftsversammlung über das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung informiert. Ihre Gehälter sind für die kommenden drei Monate gesichert.

Das Unternehmen will weiterhin im Bereich „Mining“ in einer Führungsposition bleiben, sich jedoch künftig verstärkt in den Zukunftsbranchen Offshore, Antriebs- und Hebetechnik sowie im Maschinen- und Schienenfahrzeugbau engagieren. Erst jüngst investierte C. Grossmann mehrere Millionen Euro in eine innovative mechanisierte Handformanlage für hochwertigen Stahlguss. „Diese neue Produktionsstraße versetzt uns in die Lage, die Qualität der Oberfläche unserer Gussteile weiter zu erhöhen, Ressourcen und Zeit in der Produktion einzusparen – und das bei höchster Prozesssicherheit“, berichtet Johannes Gregor Berger.

Zudem ist die C. Grossmann Stahlguss Partner eines Forschungsprojektes der renommierten RWTH Aachen. Die Forscher wollen mithilfe ihrer Industriepartner wie Bosch, der Software AG und C. Grossmann herausfinden, wie eine Big-Data-Plattform entwickelt werden kann, die dazu in der Lage ist, große Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten. Auf diese Weise könnten Unternehmen in die Lage versetzt werden, Störungen in ihren Betriebsabläufen so frühzeitig zu erkennen, dass sie im Idealfall gar nicht eintreten. „Hier steht C. Grossmann mit anderen starken Partnern an der Spitze der Entwicklung hin zu einer Industrie 4.0“, so Berger.

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