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19.02.2018 | Schultze & Braun | Mitteilung der Pressestelle
Seibel & Reitz - Noch keine Gewissheit, ob Sanierung gelingen wird

Vorläufige Insolvenzverwalterin Gundula Pierson zufrieden mit der Resonanz auf die Suche nach einem Investor Pierson ruft Gesellschafterfamilie auf, sich stärker als bisher bei der Rettung des Unternehmens zu engagieren Geschäftsbereich Edelstahl muss mangels Investoreninteresse stillgelegt werden

Biedenkopf. Die vorläufige Insolvenzverwalterin des Kamin- und Abgasanlagen-Herstellers Seibel & Reitz (SUR), Gundula Pierson von Schultze & Braun, ist zufrieden mit der bisherigen Resonanz auf die Suche nach Investoren, die das Unternehmen übernehmen und weiterführen möchten. „Wir stehen in ernsthaften Gesprächen mit mehreren namhaften Interessenten“, berichtet Pierson. „Aus heutiger Sicht erscheint es wahrscheinlich, dass ein erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen gelingt soweit alle Parteien mitspielen.“ Gleichzeitig appelliert die vorläufige Insolvenzverwalterin an alle Beteiligten, sich mit vollem Einsatz an der Rettung des Unternehmens zu beteiligen. „Es geht hier nicht nur um ein etabliertes Unternehmen, sondern auch um die Zukunft von derzeit noch mehr als 40 Arbeitnehmern“, mahnt Pierson.

Insbesondere die Gesellschafter ruft Pierson auf, sich stärker als bislang für eine Sanierung ihres Unternehmens einzusetzen. „Die Signale, die ich von Seiten der Familie Reitz und deren Umfeld erhalte, stimmen mich noch nicht besonders positiv“, berichtet Pierson. So habe Brigitte Reitz als Gesellschafterin und Darlehensgeberin der Seibel & Reitz GmbH & Co. KG, versucht, der vorläufigen Insolvenzverwalterin die Nutzung mehrerer Maschinen bei Seibel & Reitz zu untersagen. „Frau Reitz hat Anfang Februar ein Gesellschafterdarlehen über 350 000 Euro mit sofortiger Wirkung fällig gestellt, das mit großen Teilen des beweglichen Anlagevermögens besichert sein soll. „Unabwendbare Folge dieses Schritts wäre gewesen, dass wir den Geschäftsbetrieb hätten einstellen müssen. Deswegen sind wir erfolgreich dagegen vorgegangen und haben beim Amtsgericht Marburg einen Beschluss erwirken können, der uns die weitere Nutzung der Maschinen erlaubt“, sagt Pierson.

Ferner wird heute Frau Pierson die Reitz Immobilien GmbH & Co. KG, vertreten durch Meike Reitz, bitten, eindeutig klarzustellen, ob sie einen Mietvertrag mit einem potentiellen Investor unterschreiben wird. „Ich hoffe sehr, dass die Frage des Mietvertrags nicht noch weitere Probleme aufwirft“, stellt Pierson klar. „Ich erwarte von der Familie Reitz schon einen gewissen Einsatz für die Mitarbeiter und die Rettung des Unternehmens.“ Zumal auch der SUR-Geschäftsführer Holger Klimaschewsky, Ehemann von Meike Reitz, seit Beginn des vorläufigen Insolvenzverfahrens krank geschrieben ist sowie mehrere zentrale Mitarbeiter aus der Betriebsleitung, der Lohnbuchhaltung sowie dem direkten Umfeld der Geschäftsführung sich ebenfalls längerfristig krank gemeldet hätten bzw. auch schon gekündigt haben.

„Alle anderen Mitarbeiter kämpfen mit uns zusammen jedoch vorbildlich und mit großem Einsatz um ihre Arbeitsplätze und erbringen jeden Tag eine tolle Leistung, um alle bestehenden Aufträge vereinbarungsgemäß abzuschließen und auszuliefern“, lobt Pierson. Auch die große Mehrzahl der Kunden und Lieferanten stehe unverändert hinter Seibel & Reitz. „Das ist in der schwierigen Zeit eines vorläufigen Insolvenzverfahrens alles andere als selbstverständlich und ist auch ein Signal an die Investoren und die bisherigen Eigentümer“, so Pierson. „Eine Sanierung des Unternehmens – mit Ausnahme des Geschäftsbereichs Edelstahl, für den es leider keinen Interessenten gibt und der daher einzustellen ist – ist möglich und ich werde alles dafür tun, dass wir eine gute Lösung für das Unternehmen und dessen Gläubiger finden.“

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