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21.08.2020 | | Mitteilung der Pressestelle
Simplon-Werk Aue stellt Insolvenzantrag

Geschäftsbetrieb läuft ohne Einschränkungen weiter

28 Arbeitsplätze sind zunächst über das Insolvenzgeld abgesichert

Der vorläufige Insolvenzverwalter, Dr. Dirk Herzig von Schultze & Braun, prüft Sanierungsoptionen

Aue. Die Simplon-Werk Aue GmbH hat am 14. August einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Rechtsanwalt Dr. Dirk Herzig, Schultze & Braun, wurde vom zuständigen Amtsgericht Chemnitz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Simplon-Werke sind weltweit tätig als Anbieter von industriellen Wärmebehandlungsanlagen. Das Familienunternehmen, das seit über 100 Jahren besteht und fest im Erzgebirge verwurzelt ist, liefert an Kunden aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Stahlindustrie.

Der vorläufige Insolvenzverwalter wird den Geschäftsbetrieb mit derzeit 28 Mitarbeitern fortführen. Während dieser Zeit wird Herzig alle Möglichkeiten prüfen, um das Unternehmen auch weiterhin mit seinen Arbeitsplätzen und Standorten aufrecht zu erhalten. Die Löhne und Gehälter sind zunächst für rund drei Monate über das Insolvenzgeld abgesichert.

„Das Simplon-Werk hatte bereits im vergangenen Jahr einen schweren Rückschlag durch den Ausfall eines Großauftrags aus den USA erlebt“, erläutert Herzig die Gründe für die Insolvenz. „Das Unternehmen konnte sich im ersten Quartal 2020 zwar stabilisieren. Die erhofften großen internationalen Folgeaufträge blieben jedoch in Folge der Corona-Pandemie auch in 2020 aus. Die Kunden stellen zudem geplante Neuinvestitionen aufgrund der derzeitigen ungewissen Wirtschaftslage vorerst zurück. Die Umsätze bewegten sich daher zuletzt auf 50 bis 60 Prozent der Vorjahresleistung“.

Nun gilt es dennoch den Blick nach vorne zu richten. Alle vorhandenen Aufträge werden ordnungsgemäß weiter abgearbeitet. Die Mitarbeiter sind sehr motiviert und stehen hinter dem Unternehmen. Davon konnte sich Herzig im Rahmen der ersten Mitarbeiterversammlung am gestrigen Mittwoch persönlich informieren. „Das Unternehmen wird weiter um jeden Auftrag kämpfen. Keiner unserer Kunden musste je eine Gewährleistungssicherheit in Anspruch nehmen, was den hohen Qualitätsstandards des Unternehmens geschuldet ist. Wir wollen das gerichtliche Verfahren nutzen, um die Gesellschaft zu sanieren. Hierfür werden wir uns gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter auch nach potentiellen Investoren umschauen,“ so Geschäftsführer Sylvio Jauch.

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