Blaubeuren/Seissen, 01.10.2015. Nachdem es zunächst schlecht für das Metallverarbeitungsunternehmen KONTEK GmbH aussah und im Zuge des Insolvenzverfahrens bereits ein Einstellungsbeschluss vorlag, konnte Insolvenzverwalter Tobias Sorg nun doch noch eine Teilbetriebsübernahme realisieren.

Knapp zwei Monate nach Insolvenzantrag hatten Insolvenzverwalter Tobias Sorg und sein Team alle Möglichkeiten auf eine Fortführung und Sanierung der KONTEK GmbH geprüft. Schließlich mussten sie die Betriebsschließung verkünden, da es nicht möglich schien, den Betrieb kostendeckend im Insolvenzverfahren zu führen. Trotz dieser sehr schwierigen Situation ist es Tobias Sorg nun gelungen, eine Teilbetriebsübernahme zu realisieren, die ab heute in Kraft tritt. Die Mitarbeiter wurden heute Vormittag über den erfolgreichen Vertragsabschluss in einer Betriebsversammlung informiert. Käufer ist die branchengleiche S.P.Maier Gruppe, die bereits vor zwei Jahren ein Unternehmen in Hof übernommen hat und seitdem erfolgreich fortführt. „Ich bin sehr froh über den Verkauf, da Herr Maier nicht nur die nötigen Branchenkenntnisse besitzt, sondern auch schon Erfahrung mit der Übernahme und Integration eines Unternehmens hat“, erklärt Tobias Sorg. „So einen passenden Käufer findet man selten.“

Stefan Maier möchte mit dem Neuerwerb seine bisherigen Geschäfte stärken. „Wir wollen unser Geschäftsmodell ausbauen und sehen die Übernahme der KONTEK GmbH als ideale Möglichkeit dafür“, erklärt er. Insbesondere soll die Produktion am Hauptstandort Blaubeuren-Seißen aufrechterhalten werden. „Ich freue mich, dass die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter so schnell und gut geklappt haben und wir den Vertrag bereits dreieinhalb Wochen nach unserem ersten Treffen unterschreiben konnten.“

Besonders dankt Tobias Sorg den Mitarbeitern, die dem Unternehmen im Rahmen der Ausproduktion die Treue gehalten haben. „Die letzten Wochen waren für alle Beteiligten, insbesondere die Mitarbeiter, nicht leicht. Umso mehr freut mich jetzt die positive Wendung.“ Rund die Hälfte der im Unternehmen festangestellten Mitarbeiter wird von dem Käufer, der zukünftig unter KONTEK Maschinen- und Anlagenbau GmbH mit Standort in Blaubeuren-Seißen firmieren wird, übernommen. Bereits im Vorfeld konnte der Großteil der übrigen Mitarbeiter an andere Unternehmen vermittelt werden. Insbesondere die 11 Auszubildenden

erfuhren große Solidarität von den Unternehmen aus der Region und können ihre Ausbildung nahtlos fortführen. „Das nunmehr fast alle Mitarbeiter eine sichere Arbeitsstelle haben, sei es beim Übernehmer oder anderen Arbeitgebern der Region, haben wir insbesondere auch der großen Nachfrage an gut ausgebildeten Fachkräften in unsere wirtschaftsstarken Region zu verdanken.“ merkt Sorg an. „Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“ Weiterer Dank gebührt dem Gläubigerausschuss, der den Insolvenzverwalter bei seinen Vorhaben immer unterstützt hat.

Unterdessen treibt die S.P. Maier Gruppe die Integration und Stärkung des neuen Standorts voran. Bereits am heutigen Tag wurden Aufträge von dem Stammwerk in Bad Friedrichshall nach Seißen abgegeben. „Das derzeitige Auftragsloch können wir mit Aufträgen aus der Unternehmensgruppe gut füllen. Ziel ist es jedoch, dass der Standort in Seißen bald wieder mit eigenen Aufträge ausgelastet ist.“ führt Maier dazu aus.

Seit 1996 ist die KONTEK GmbH als Partner führender Unternehmen der Transfertechnik, des Anlagenbaus, der Automobilindustrie und deren Systemlieferanten tätig. Mit den Unternehmensbereichen Wasserstrahlschneiden, Autogenbrennschneiden, Plasma-schneiden, CNC-Fertigung und Montagetechnik übernimmt das Unternehmen für seine Kunden die komplette Auftragsabwicklung vom Materialeinkauf bis zum einbaufähigen Fertigteil inkl. Wärme- und Oberflächenbehandlung. Die KONTEK GmbH ist spezialisiert auf die Programmierung und Herstellung von Freiformflächen-Bauteilen, 3D-Frästeilen für Werkzeug- und Formenbau, Konturteilen in verschiedensten Werkstoffen und Präzisions CNC-Frästeile für den Maschinen- und Vorrichtungsbau.