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26.09.2025 | | Mitteilung der Pressestelle
St.-Marien-Hospital beendet Sanierungsverfahren

Das St.-Marien-Hospital in Friesoythe hat sein Schutzschirmverfahren erfolgreich abgeschlossen. Das Amtsgericht Cloppenburg hob das Verfahren Mitte September auf. Damit verfügt einer der größten Arbeitgeber der Region wieder über eine stabile wirtschaftliche Grundlage. Die gesundheitliche Versorgung im Einzugsgebiet ist langfristig gesichert. Falkensteg übernahm die betriebswirtschaftliche Beratung während des Verfahrens.

Auslöser für das Verfahren waren massive Liquiditätsengpässe durch steigende Kosten. Ende Januar hatte die St.-Marien-Hospital gGmbH deshalb eine Sanierung unter dem Schutzschirm begonnen. Begleitet wurde die Restrukturierung von einem Team der Beratungsgesellschaft Falkensteg um Tillmann Peeters, Mathias Leon Schneider, Paul Dopp und Marc Tanke. Dieses übernahm die betriebswirtschaftliche Sanierungsberatung inklusive Liquiditäts- und Unternehmensplanung, die Fortführung von Einkauf und Rechnungswesen sowie die Entwicklung weiterer Restrukturierungsmaßnahmen.

Zudem begleitete Falkensteg den Investorenprozess. Der Landkreis Cloppenburg stieg als Investor mit einer Minderheitsbeteiligung in das St.-Marien-Hospital ein. Um das wirtschaftlich angeschlagene Krankenhaus zu stabilisieren, brachten der Landkreis und die Stadt Friesoythe zudem zusätzliche Darlehen ein.

„Mit den Instrumenten des Schutzschirmverfahrens konnten die notwendigen Maßnahmen rechtssicher umgesetzt werden, während die Handlungsfähigkeit des Hauses erhalten blieb“, sagte Falkensteg-Projektleiter Schneider. Auch ein Neubau im Krankenhaus wurde ohne Unterbrechung fertiggestellt – ein ungewöhnlicher Erfolg, denn in laufenden Sanierungsverfahren pausieren solche Bauprojekte in der Regel oder werden storniert. Der Neubau umfasst eine neue Intensivstation (ITS/IMC), die Zentralisierung der OP-Bereiche sowie die Verlagerung der zentralen Sterilgutversorgung (ZSVA) und gilt als zentrales Element des Zukunftskonzepts.

Das Krankenhaus mit 115 Betten, rund 400 Mitarbeitenden für einen Versorgungsradius von rund 30 Kilometern ist auf Adipositas-, Alters- und Suchtmedizin spezialisiert. Geschäftsführer Bernd Wessels sprach von einer „intensiven Phase“, aus der ein tragfähiges Konzept hervorgegangen sei. Entscheidend sei die parteiübergreifende politische Unterstützung aus Stadt und Landkreis gewesen. Auch Yvonne Westerheide, Mitgeschäftsführerin der gGmbH, sieht die Sanierung als Chance: „Unser Haus bleibt ein starker Partner für die regionale Gesundheitsversorgung.“ Man wolle das medizinische Angebot sichern und Spezialisierungen weiter ausbauen.

Juristisch wurde das Verfahren von Dr. Alexander Fridgen als Generalbevollmächtigtem und seinem Restrukturierungsteam bei Baker Tilly begleitet. Als Sachwalter bestellte das Amtsgericht Cloppenburg den Rechtsanwalt Michael Waculik von der Kanzlei Waculik, Rickmann, Jendroßek.

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