Pressemitteilungen

10.01.2012 | Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands e.V. | Mitteilung der Pressestelle
VID: aktuelle Großinsolvenzen kein Anzeichen für Rezession

Insolvenzverwalter: deutsche Wirtschaft noch stabil, aber Unternehmensinsolvenzen steigen vermutlich bald wieder / Destatis: Rückgang der Unternehmensinsolvenzen weiter verlangsamt

Berlin, 10. Januar 2012. Zum Jahresende 2011 hat sich die rückläufige Tendenz bei den Unternehmensinsolvenzen weiter abgeschwächt. Das Statistische Bundesamt meldete heute für Oktober 2011 nur noch 4,8 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen als im Vorjahresmonat. Im ersten Halbjahr 2011 waren die Insolvenzzahlen im Schnitt noch deutlich stärker gesunken – um 6,7 Prozent.

Zugleich betonte der Insolvenzverwalterverband VID, dass die Großinsolvenzen der vergangenen Wochen nicht als Anzeichen einer beginnenden Rezession zu werten seien: „Diese Fälle haben alle unterschiedliche, branchen- oder unternehmensspezifische Ursachen“, sagte der VID-Vorsitzende Christoph Niering. „Die Entwicklung ist nicht symptomatisch für andere Wirtschaftszweige.“ Manche Beobachter hatten die jüngsten Insolvenzen von Manroland, Polo, Solon oder Solar Millennium als Vorboten einer neuen Insolvenzwelle interpretiert.

Zwar deute die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Insolvenzstatistik darauf hin, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen bald wieder steigen könne. Die Insolvenzverwalter gehen aber davon aus, dass diese Entwicklung in Deutschland wesentlich langsamer und weniger stark sein wird als in der übrigen Euro-Zone. „Die deutsche Wirtschaft erweist sich insgesamt als recht robust“, so Niering. „Die Unsicherheiten im Euro-Raum haben noch keine unmittelbaren Folgen für deutsche Unternehmen.“

Sorge bereitet Unternehmen in allen Branchen derzeit eine mögliche Verschlechterung der Kreditbedingungen. „Dies ist aber vorerst noch ein rein psychologisches Moment“, so der VID-Vorsitzende. Auftragslage, Liquidität und Umsätze seien in den meisten Branchen noch gut. Insbesondere die niedrige Arbeitslosigkeit und der hohe private Konsum in Deutschland erwiesen sich als stabilisierende Faktoren.

Über den VID

Der „Verband lnsolvenzverwalter Deutschlands e.V.“ ist der Bundesverband der in Deutschland tätigen Unternehmensinsolvenz-verwalter. Die Mitglieder des VID haben sich über ihre Satzung auf strenge „Grundsätze ordnungsgemäßer Insolvenzverwaltung“ und zur Zertifizierung nach ISO:9001 verpflichtet. Der Verband hat damit Maßstäbe für eine unabhängige, transparente und qualitativ anspruchsvolle Insolvenzverwaltung gesetzt. Voraussetzung für die VID-Mitgliedschaft ist zudem eine mindestens fünf Jahre dauernde Tätigkeit als Unternehmensinsolvenzverwalter. Der Verband hat zurzeit rund 450 Mitglieder und vertritt damit die überwiegende Mehrheit dieser Berufsgruppe.

www.vid.de

Pressekontakt:

Sebastian Glaser
Telefon: 0221/80 10 87-80
Email: sg@moeller-pr.de
www.moeller-pr.de

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