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11.11.2019 | Verbandes der Insolvenzverwalter Deutschlands, VID | Mitteilung der Pressestelle
Dissertation zu sog. „Loan-to-own“-Strategien überzeugt die Jury des Uhlenbruck-Preises 2019

Der diesjährige Uhlenbruck-Preis des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter Deutschlands, VID, wird an Herrn Dr. Nicholas R. Palenker verliehen. Die prämierte Dissertation behandelt das Thema schuldenbasierter Übernahmen von Unternehmen.

Bereits zum zweiten Mal vergibt der Berufsverband der Insolvenzverwalter Deutschlands, VID, den Uhlenbruck-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Insolvenz-, Restrukturierungs- und Sanierungsrecht. Der mit 5.000 € dotierte Preis geht an Dr. Nicholas R. Palenker. Die Arbeit mit dem Titel „Loan-to-own: Schuldenbasierte Übernahmen in Zeiten moderner Restrukturierungen und mangelnder Gläubigertransparenz“ wurde am Lehrstuhl von Prof. Dr. Christoph Paulus an der Humboldt-Universität zu Berlin verfasst. Palenker behandelt in seiner Dissertation Investmentstrategien, bei denen vor allem Private Equity- und Hedgefonds gezielt Forderungen gegen Schuldnerunternehmen aufkaufen, um diese letztlich in Anteilsrechte umzutauschen. So streben Loan-to-own-Investoren, anders als gewöhnliche Gläubiger, die Insolvenz des schuldnerischen Unternehmens an oder nutzen sie zielgerichtet als Druckmittel zur Kontrollerlangung. Zum verifizierten Reformbedarf beantwortet Palenker die Frage, wie die konstatierte Transparenzlücke geschlossen werden sollte.

Für den Uhlenbruck-Preis 2019 hatten zehn Bewerber ihre Dissertationen eingereicht. Die vierköpfige Jury berücksichtigte bei ihrem Auswahlprozess die hohe wissenschaftliche Qualität und die herausragende Bewertung der Arbeit. Auch Aktualität des Themas und Praxisrelevanz spielten eine wichtige Rolle. „ Die Dissertation von Dr. Palenker, der mit seiner Arbeit wissenschaftliches Neuland betritt, trägt diesen Kriterien in einem außergewöhnlichen Maß Rechnung“, erklärt VID-Vorstandsmitglied Michael Bremen, der der Jury des Uhlenbruck-Preises vorsitzt.

Der Preis wurde am 8.11.2019 auf dem Deutschen Insolvenzverwalterkongress in Berlin vergeben. Der jährlich stattfindende Kongress ist für die mehr als 600 Teilnehmer ein zentraler Branchentreffpunkt und eine Plattform, um sich im Kreis der Fachöffentlichkeit mit den aktuellen Entwicklungen des Insolvenzrechts und deren Auswirkungen auf die Praxis zu beschäftigen. Im Anschluss an die Preisverleihung stellte Dr. Palenker seine Arbeit in einem Kurzvortrag vor.

Zum Hintergrund des Uhlenbruck-Preises

Der Preis ehrt das Lebenswerk von Prof. Dr. Wilhelm Uhlenbruck durch die Prämierung herausragender wissenschaftlicher Arbeiten, die sich mit der juristischen Diskussion des Insolvenzverfahrens, die durch Uhlenbruck stark geprägt wurde, befassen. Prof. Uhlenbruck ist ein Praktiker mit der herausragenden Begabung, sein Wissen verständlich zu vermitteln. Angetrieben hat ihn die Fortentwicklung des Rechts und die Frage, wie man anwendbares Recht begreifbar macht und praktische Lösungen findet.

Prof. Dr. Wilhelm Uhlenbruck (89), studierte in München und Köln Jura und leitete viele Jahre die Konkursabteilung am Amtsgericht Köln. Er war Mitglied der vom Bundesjustizministerium bereits 1978 eingesetzten Kommission für Insolvenzrecht und der zu deren Umsetzung in der Praxis einberufenen Bund-Länder-Kommission. Bundesweite Bekanntheit erlangte er als zuständiger Richter für das Konkursverfahren der Herstatt-Bank. In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist er mit zahlreichen Publikationen zum Insolvenzrecht hervorgetreten. Sein weiteres Interesse galt auch dem Medizinrecht, zu dem er grundlegende Werke veröffentlicht hat. Sein Kommentar zum Insolvenzrecht gilt als Standardwerk.

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