Pressemitteilungen

06.05.2013 | WILLMER & PARTNER | Mitteilung der Pressestelle
KRISE IN DER SCHIFFFAHRTSBRANCHE TRIFFT ZULIEFERER MACOR MARINE GMBH

· Forderungsausfälle aufgrund finanzieller Schieflage wichtiger Kunden führen zur Insolvenz des Bremer Unternehmens

· Amtsgericht Bremen bestellt Dr. Malte Köster zum vorläufigen Insolvenzverwalter

· Geschäftsbetrieb mit 40 Arbeitnehmern läuft weiter

Bremen, 3. Mai 2013 – Die MACOR Marine GmbH mit Hauptsitz in Bremen hat in dieser Woche einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Hintergrund der finanziellen Schieflage ist die seit Jahren andauernde Krise im deutschen Schiffsbau. Zwar hatte das Unternehmen in der Vergangenheit noch mehrere Kundeninsolvenzen verkraften können, weitere Forderungsausfälle im Zusammenhang mit den jüngsten Insolvenzen der Sietas-Werft in Hamburg sowie der P+S-Werften in Wolgast und Stralsund konnten jedoch nicht mehr kompensiert werden.

Der vom Gericht eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Malte Köster hat die rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits über den Insolvenzantrag und die damit verbundenen weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende Juli 2013 abgesichert. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter und die laufenden Bauprojekte werden weitergeführt.

Dr. Malte Köster, als vorläufiger Insolvenzverwalter, erklärte in einer ersten Stellungnahme: „Die Krise der Schifffahrtsbranche ist noch längst nicht überwunden. Neben den zu erwartenden Wertbereinigungen auf Bankenseite stehen derzeit viele Zulieferer unter Druck. Trotz der insgesamt sehr schwierigen Rahmenbedingungen scheint eine Sanierung bei MACOR nach einer ersten Bestandsaufnahme möglich. Das Unternehmen genießt in der Branche einen hervorragenden Ruf und ist durch langjährige Kontakte vor allem nach China auch international gut aufgestellt. Zudem wurde der Insolvenzantrag durch die Geschäftsführung frühzeitig gestellt. Mein erster Eindruck ist, dass das Unternehmen sehr gut auf das Insolvenzverfahren vorbereitet ist. Diese sorgfältige Vorbereitung trägt dazu bei, dass aus heutiger Sicht Chancen für eine nachhaltige Betriebsfortführung bestehen. In den kommenden Wochen werden wir intensive Gespräche mit Kunden, Lieferanten und potentiellen Investoren suchen.“

Über MACOR:

Die MACOR Marine GmbH ist ein führender Anbieter in den Bereichen der Konstruktion und Fertigung von hydraulisch angetriebenen Außentüren, Plattformen und Sonderanfertigungen sowie von Rudersystemen für Schiffe und Yachten. Neben dem Hauptsitz im Hemelinger Hafen in Bremen verfügt das Unternehmen über eine eigene Schiffsbauhalle in Oldenburg sowie eine Repräsentanz in Shanghai. Zuletzt hat das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 10 Mio. Euro erzielt. MACOR ist derzeit als Zulieferer an mehreren größeren Schiffsbauprojekten deutscher und chinesischer Werften beteiligt.

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