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05.07.2022 | | Mitteilung der Pressestelle
Weihbrecht Lasertechnik GmbH: Sanierung in Eigenverwaltung erfolgreich abgeschlossen

Die Gläubigerversammlung hat dem Insolvenzplan der Weihbrecht Lasertechnik GmbH aus Wolpertshausen zugestimmt, das Gericht hat das Verfahren aufgehoben. Damit ist die Sanierung in Eigenverwaltung erfolgreich abgeschlossen, das Familienunternehmen mit seinen 65 Arbeitsplätzen bleibt erhalten. Franziska Weihbrecht bleibt alleinige Gesellschafterin des Unternehmens. Knapp zwei Jahre hat Franziska Weihbrecht ihre Firma mit Unterstützung der Sanierungsexperten von Planer & Kollegen restrukturiert und saniert. Thomas Planer, Geschäftsführender Gesellschafter von Planer & Kollegen, hat den Prozess als Sanierungsexperte begleitet. Als Sachwalter war Rechtsanwalt Dr. Thomas Karg bestellt.

Die vorläufige Eigenverwaltung nach § 270 InsO (Insolvenzordnung) ist ein attraktives Sanierungsinstrument für Unternehmen, die in finanzielle Schieflage geraten sind und Aussicht auf eine erfolgreiche Weiterführung in Zukunft haben. Bei der Weihbrecht Lasertechnik GmbH war das der Fall. Weihbrecht wurde 1986 vom Vater Gerhard Weihbrecht als Firma für Laser- und Wasserstrahlschneiden in Schwäbisch Hall gegründet. Bereits 1989 schaffte er die erste Stereolithographie-Maschine an, um komplexe Bauteile für die Automobilindustrie zu produzieren. "Diese Technologie ist der Vorläufer des heutigen 3D-Drucks. Damit konnten wir Teile fertigen, die sonst keiner herstellen konnte. Das hat sich schnell herumgesprochen. Und die Aufträge kamen“, sagt Franziska Weihbrecht. Doch ungünstige Verträge und nicht gedeckte Pensionsverpflichtungen entzogen dem Unternehmen fast das finanzielle Fundament, als sie von ihrem Vater das Ruder übernahm. Mit den Experten von Planer & Kollegen restrukturierte und sanierte sie die Firma erfolgreich. Sie schaffte es sogar, während der Restrukturierung in neue Maschinen zu investieren. „Ich bin sehr dankbar, dass mir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Banken und Partner die Treue gehalten haben. Sie wussten von Anfang an Bescheid, denn ich habe sehr offen kommuniziert“, erklärt Franziska Weihbrecht.

Eigenverwaltung – ein Schritt, der sich lohnt

„Vielen Betroffenen fällt es nicht leicht sich einzugestehen, dass sie Hilfe brauchen. Daher versuchen sie, ihre Probleme im stillen Kämmerlein für sich alleine zu lösen, was fatale Folgen haben kann. Wer sich rechtzeitig Rat vom Experten holt, hat gute Chancen, sein Unternehmen erfolgreich weiterzuführen, wie das Beispiel Weihbrecht zeigt“, sagt Thomas Planer. Und weiter: „Absolute Offenheit ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg. Wenn alle Beteiligten Bescheid wissen, worum es geht, sind sie auch bereit, konstruktiv mitzuziehen.“

Ein großer Vorteil der Insolvenz in Eigenverwaltung: Die bisherige Geschäftsführung bleibt weiterhin verantwortlich und managt das Unternehmen. Zudem bietet ein solcher Prozess die Chance, operative und finanzielle Strukturen und Abläufe zu optimieren, sich von Altlasten zu befreien und damit die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. „Franziska Weihbrecht hat sich beherzt für die Zukunft des Familienunternehmens eingesetzt. Wir freuen uns mit ihr, dass sich die ganzen Anstrengungen und Mühen gelohnt haben“, ergänzt Planer.

Die Zukunft kann kommen

In den Produktionshallen der Weihbrecht Lasertechnik GmbH steht heute innovatives Equipment für die schnelle Fertigung von komplexen Schweißbaugruppen. Dazu sind weitere Investitionen geplant. „Wir projektieren mit einem Hersteller gerade Maschinen speziell für unsere Anforderungen. Die wird es kein weiteres Mal geben“, erzählt sie. Darüber hinaus bildet die Firma auch aus. Ausgelernte Gesellen werden gerne übernommen, wenn beide Seiten zusammenpassen. „Wir haben alles, was man braucht, um Innovationen auf die Straße zu bringen: Mut, kreative Köpfe und gute Ideen. Made in Germany soll wieder das Gütesiegel werden, das es einmal war“, sagt sie. Und Thomas Planer ist überzeugt, sie schafft es.

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