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03.11.2020 | | Mitteilung der Pressestelle
Zweitgrößter deutscher Grillhersteller Landmann stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens

• Unternehmen will Sanierungschancen des Insolvenzrechts nutzen, um die eingeleitete Restrukturierung zu beschleunigen

• Internationale Tochtergesellschaften sind nicht vom Antrag für die deutsche Gesellschaft betroffen

• Operatives Geschäft läuft weiter / Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland bis Januar 2021 gesichert

• Investorenprozess wird weiter vorangetrieben

Osterholz-Scharmbeck, 02.11.2020

Die Geschäftsführung des zweitgrößten deutschen Grillherstellers LANDMANN hat beim zuständigen Amtsgericht Verden einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die deutsche Hauptgesellschaft der Unternehmensgruppe gestellt. Die LANDMANN Gruppe, mit Hauptsitz in Osterholz-Scharmbeck, beschäftigt aktuell rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon rund 100 in Deutschland. Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 60 Mio. Euro. Die internationalen Tochtergesellschaften des Grillherstellers sind nicht vom Insolvenzantrag für die LANDMANN GmbH & Co. Handels-KG betroffen.

LANDMANN befindet sich seit längerer Zeit in einem tiefgreifenden Restrukturierungsprozess. Mit der Entscheidung, die Sanierungschancen im Insolvenzverfahren zu nutzen, beschleunigt die Geschäftsführung jetzt den eingeleiteten Prozess zur Restrukturierung und Neuausrichtung des Unternehmens.

Bereits im September 2020 hatte das Unternehmen im Zuge der Fokussierung auf Kernkompetenzen die interne Lagerlogistik an einen erfahrenen Logistikpartner ausgelagert und eine Transfergesellschaft für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Logistik eingerichtet, um ihnen den Übergang in neue Beschäftigungsverhältnisse zu erleichtern. Ziel der eingeleiteten Neuausrichtung ist es, stabile Zukunftsperspektiven für LANDMANN als international aufgestelltem Spezialisten für den gehobenen Grill- und BBQ-Bereich aufzubauen. Dazu war auch ein Investorenprozess gestartet worden, dieser wird weiter vorangetrieben.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter der deutschen Hauptgesellschaft der LANDMANN Gruppe wurde der Restrukturierungsexperte Dr. Malte Köster aus der Kanzlei WILLMERKÖSTER bestellt. Gemeinsam mit seinem Team hat Köster die Arbeit im Unternehmen bereits aufgenommen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung unter strengen Corona-Regel über die nächsten Schritte im vorläufigen Insolvenzverfahren informiert. In einer ersten Stellungnahme erklärte Köster, dass der Geschäftsbetrieb bei LANDMANN bis auf weiteres fortgeführt werden kann. Zudem sind die Löhne und Gehälter der rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den deutschen Gesellschaften bis Ende Januar 2021 abgesichert. Köster betonte zudem, dass er in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung und dem Gläubigerausschuss den eingeleiteten Weg der Restrukturierung und Neuausrichtung fortsetzen werde.

Dr. Malte Köster, als vorläufiger Insolvenzverwalter wörtlich: „Wir werden gemeinsam mit der Geschäftsführung alles daransetzen, den eingeschlagenen Kurs zur Restrukturierung und Neuausrichtung fortzusetzen und zu beschleunigen. Im Kern steht dabei, dass extrem saisonal geprägte Geschäft bei LANDMANN auf stabile Beine zu stellen und die Zukunftsfähigkeit abzusichern. Parallel werden wir den erfolgreich gestarteten Verkaufsprozess vorantreiben. LANDMANN verfügt als zweitgrößter deutscher Grillhersteller über eine starke Marktposition und auch international über einen hohen Grad an Bekanntheit. Dies bietet Chancen, wie auch das hohe Interesse am Investorenprozess belegt.“

Thomas Seitz und Uwe Scharunge, Geschäftsführer bei LANDMANN erklärten: „Unser Ziel ist es, den eingeschlagenen Kurs zur Restrukturierung der Gruppe – speziell auch unter den Rahmenbedingungen der Corona-Krise – zu beschleunigen, in dem wir die Sanierungschancen des Insolvenzrechts nutzen. Die allgemeinen Rahmenbedingungen sind zuletzt nicht einfacher geworden. Auch, wenn uns der Schritt nicht leichtgefallen ist, verbinden wir mit dem Insolvenzantrag die Hoffnung auf einen echten Neustart. Wir werden weiter alles daransetzen, stabile Perspektiven für die Zukunft zu schaffen.“

Über LANDMANN

LANDMANN ist eine führende europäische Grillmarke und einer der beiden größten Anbieter im deutschen Grillmarkt. Seit über 50 Jahren steht LANDMANN für Qualität und Innovation. Der Markenhersteller unterhält ein weltweites Kompetenznetzwerk mit Standorten u. a. in Europa, den USA, Australien und Asien, um Produkte für außerordentliche Grillerlebnisse zu schaffen. Bereits 1966 legten die Firmengründer mit dem Vertrieb von Grillgeräten den Grundstein für den Grillboom in Deutschland. Vom Unternehmenssitz in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen startete die Firma die internationale Expansion. Mit seinem Produktsortiment zeigt das Unternehmen, wie innovativ die Branche sein kann. LANDMANN steht heute mehr denn je für Grillvielfalt, bei den Geräten wie beim Zubehör. Unter dem Dach einer starken Marke schafft LANDMANN erlebnisorientierte Grill-Welten, zugeschnitten auf den Lebensstil der unterschiedlichen Konsumentengruppen. LANDMANN ist „Your World of BBQ“. www.landmann.com

Über WILLMERKÖSTER:

WILLMERKÖSTER ist als Rechtsanwaltskanzlei konsequent auf die Insolvenzverwaltung spezialisiert. Die Unabhängigkeit der Kanzlei ermöglicht es ihr, Lösungen im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessensgruppen im Sinne der anvertrauten Insolvenzverfahren und ohne wechselseitige Abhängigkeiten zu finden. Ihre Expertise und Leistungsfähigkeit als hochspezialisierte Einheit hat die Kanzlei in zahlreichen Sanierungen von Unternehmen verschiedener Größe und unterschiedlicher Branchen nachgewiesen. Insgesamt führt WILLMERKÖSTER ein Team von rund 100 Mitarbeitern in sechs Büros in Niedersachsen, Bremen und Hamburg und wird von rund 20 Insolvenzgerichten regelmäßig beauftragt. www.willmerkoester.de

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