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26.01.2017 | hww hermann wienberg wilhelm | Mitteilung der Pressestelle
Neustart für die Kunze Gruppe

Chemnitz/Zittau, 25. Januar 2017. Die Zukunft des insolventen sächsischen Automobilzulieferers mit seinen knapp 400 Mitarbeitern ist gesichert: Die Insolvenzverwalter, Rüdiger Wienberg und Kai Dellit (beide: Partner der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm), haben sich mit der PWK Automotive-Gruppe über die Übernahme der Gebrüder Kunze GmbH und ihrer Schwestergesellschaft Ibex Automotive GmbH geeinigt. Alle 400 Mitarbeiter sollen übernommen und die drei Standorte Gelenau, Zittau und Schönbrunn fortgeführt werden.

Nach fast einjähriger Betriebsfortführung und einem umfassenden und intensiven strukturierten Investorenprozess ist es den Insolvenzverwaltern Rüdiger Wienberg (Gebrüder Kunze GmbH) und Kai Dellit (Ibex Automotive GmbH) gelungen, einen Investor für den sächsischen Automobilzulieferer zu finden. Die knapp 400 Mitarbeiter der Unternehmen werden alle übernommen und die Standorte Gelenau, Zittau und Schönbrunn fortgeführt. Die PWK Automotive-Gruppe um das traditionsreiche Presswerk Krefeld wird mit der Übernahme der Kunze Gruppe einer der führenden Anbieter für die Fertigungstechnologien Kalt- und Warmumformung sowie Zerspanung von Stahl und Aluminium für die Herstellung von Komponenten für die Automobilindustrie. Zugleich wird der bisherige Inhaber der PWK Automotive, die US-amerikanische MacLeanFogg Company, das Unternehmen an die HANNOVER Finanz veräußern, so dass damit unter dem Dach dieser langfristig orientierten Beteiligungsgesellschaft ein international operierender mittelständischer Automobilzulieferer mit ca. 900 Beschäftigten entsteht. Der Verkauf und die damit verbundene Veräußerung der PWK Automotive an die HANNOVER Finanz stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde, die im Februar erwartet wird.

„Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen mit dem Käufer zeigt, dass sich unser Sanierungskurs und der große Einsatz aller Beteiligten ausgezahlt haben. Vor allem die Kunden haben der Kunze Gruppe im vergangenen Jahr die Treue gehalten und wollen mit dem Unternehmen weiter langfristig zusammenarbeiten“, so Wienberg. „Besonders dankbar sind wir aber auch für die große Unterstützung und Loyalität der Belegschaft. Wesentlich für die erfolgreiche Sanierung der Unternehmen war zudem die äußerst vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gläubigerausschuss, den Banken und Anlagenfinanzierern der Kunze- Gruppe“, ergänzt Dellit.

Die Gebrüder Kunze GmbH und ihre Schwestergesellschaft IBEX Automotive GmbH hatten am 10. Februar 2016 Insolvenzanträge gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Gebrüder Kunze GmbH bestellte das zuständige Amtsgericht Chemnitz Rüdiger Wienberg. Vorläufiger Verwalter der Ibex Automotive GmbH wurde Kai Dellit. Mit Verfahrenseröffnung am 29. April/1. Mai wurden beide Rechtsanwälte aus der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm als Insolvenzverwalter bestellt. Die Insolvenzantragstellung war notwendig geworden, weil zu hohe Schulden aufgrund intensiver Investitionstätigkeit in den letzten 10 Jahren die Unternehmen erdrückten und daraus die Zahlungsunfähigkeit drohte. Mehrmonatige, intensive vorinsolvenzliche Bemühungen, Kapitalgeber für die Kunze Gruppe zu finden, konnten nicht rechtzeitig abgeschlossen werden.

Neben der Stabilisierung und Sanierung der Geschäftsbetriebe lag das Hauptaugenmerk der beiden erfahrenen Insolvenzverwalter auf der Suche nach einem Investor. Der fast einjährige, intensive und sehr aufwendige Investorenprozess wurde von der Beratungsgesellschaft Saxenhammer & Co. Corporate Finance begleitet.

Die Kunze Gruppe fertigt an ihren drei sächsischen Standorten in Gelenau, Zittau und Schönbrunn sicherheitsrelevante Teile für die Automobilindustrie, die in Brems-, Fahrwerks- und Klimasystemen eingesetzt werden. Kunden sind Tier 1-Lieferanten der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Technologisches Charakteristikum und herausragender Wettbewerbsvorteil ist die Kombination der Fertigungstechnologien Kaltfließpressen und Zerspanung.

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