Pressemitteilungen

05.11.2019 | hww hermann wienberg wilhelm | Mitteilung der Pressestelle
Thomas Cook - Update zum Investorenprozess

- Bieterprozess für Thomas Cook als Ganzes noch nicht abgeschlossen

- Gute Aussichten, wesentlichen Teil der Arbeitsplätze in Deutschland erhalten zu können –

- Deutliche Perspektiven für Bucher Reisen & Öger Tours GmbH -

- Konkrete Fortführungschancen für Sentido und smartline, Reisebürokette und Franchise-Reisebüro-System sowie eCommerce-Plattform „Golden Gate“ -

- Finale Verhandlungen im Investorenprozess für GfR -

Oberursel / Frankfurt a. M., 04.11.2019. Im laufenden Investorenprozess für die deutsche Thomas Cook-Gruppe liegt bislang kein belastbares Angebot für die Fortführung von Thomas Cook als Ganzes oder für das Veranstaltergeschäft der Thomas Cook Touristik GmbH vor. In Folge dessen muss die Thomas Cook Touristik GmbH nun aus rechtlichen Gründen die Einstellung des operativen Geschäftsbetriebs zum 1. Dezember 2019 vorbereiten. „Wir bedauern dies sehr“, sagt Rechtsanwalt Ottmar Hermann, vorläufiger Insolvenzverwalter der Thomas Cook Touristik GmbH. „Ich habe, so wie hier am Standort Oberursel, selten eine Belegschaft und eine Geschäftsführung kennen gelernt, die mit so viel Engagement und Herzblut für den Erhalt ihres Unternehmens kämpfen.“

Rechtsanwalt Fabio Algari, vorläufiger Insolvenzverwalter der Thomas Cook GmbH, ergänzt: „Wir haben vor knapp sechs Wochen einen sehr ambitionierten Prozess gestartet mit dem Vorhaben, einen Investor für die gesamte deutsche Thomas Cook-Gruppe zu finden. Trotz unermüdlicher Verhandlungen spielt nun aber die Zeit gegen uns, so dass zum jetzigen Zeitpunkt kein konkretes Angebot für den Veranstalterbereich der Thomas Cook Touristik GmbH vorliegt.“

„Wir haben noch bis gestern in einem Verhandlungsmarathon alle Möglichkeiten ausgelotet und unzählige Gespräche geführt, die uns immer wieder die Attraktivität unseres Unternehmens bestätigt haben und wirklich Hoffnung auf eine Zukunft machen“, erklärt Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook GmbH. „Thomas Cook Deutschland ist ein profitabler Veranstalter und unverschuldet von der Insolvenz der britischen Konzernmutter mitgerissen worden. Ich danke unseren Mitarbeitern und Partnern sehr für ihre Treue und Loyalität. In den vergangenen schweren Wochen haben die meisten von ihnen fest zu uns gehalten und unterstützen uns ununterbrochen nach Kräften. Wir und die vorläufige Insolvenzverwaltung führen nach wie vor Gespräche und werden alle sich uns bietenden Chancen nutzen, um für die Mitarbeiter und die unterschiedlichen Bereiche unseres Unternehmens eine Zukunftslösung zu finden“, sagt Stefanie Berk weiter.

Deutliche Perspektive für Erhalt einzelner Unternehmensteile

Die intensiven Investorengespräche haben bereits positive Ergebnisse erbracht. So werden auf jeden Fall einzelne wertvolle Unternehmensteile veräußert werden können. „Eine hohe Nachfrage bei den Interessenten gibt es für die Bucher Reisen & Öger Tours GmbH. Die Verhandlungen über deren Fortführung sind sehr weit fortgeschritten. Täglich kommen weitere Interessenten dazu, so dass wir davon ausgehen, für die Standorte Hamburg und Meerbusch eine Lösung zu finden“, sagt Julia Kappel-Gnirs, vorläufige Insolvenzverwalterin der Bucher Reisen & Öger Tours GmbH.

„Noch ist nichts unterschrieben, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass in Kürze die Hotel-Franchise-Systeme Sentido und smartline und die dazugehörigen Personaleinheiten einen neuen Besitzer erhalten. Und auch für die Thomas Cook-eigene Reisebürokette und das Franchise-Reisebüro-System stehen wir in finalen Verhandlungen. Wir gehen davon aus, dass es für den überwiegenden Teil der Büros Fortführungslösungen geben wird“, ergänzt Kappel-Gnirs. Für die innovative eigene eCommerce-Plattform „Golden Gate“ sowie die starken deutschen Markennamen Neckermann und Air Marin bestehen ebenfalls gute Chancen, einen Käufer zu finden.

Für die nicht insolvente Gesellschaft für Reisevertriebssysteme mbH (GfR) in Bochum läuft ein separater Investorenprozess, in dem mehrere konkrete Angebote von Finanzinvestoren und strategischen Investoren wie anderen Call Center-Betreibern vorliegen. „Auch hier sind wir zuversichtlich, dass wir in Kürze zu einer Einigung kommen“, bekräftigt Julia Kappel-Gnirs.

Durch die angestrebten Verkäufe der Unternehmensteile der Thomas Cook-Gesellschaften wären in jedem Fall gut die Hälfte der aktuell rund 2.100 Thomas Cook-Arbeitsplätze in Deutschland gesichert.

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