Pressemitteilungen

12.12.2017 | Brinkmann & Partner | Mitteilung der Pressestelle
PCS Machine Group übernimmt Werke des Automobilzulieferers Küpper

- Eigenverwaltung gelingt übertragende Sanierung trotz schwieriger Situation und Marktlage

- Thailändischer Investor erwirbt drei von vier Standorten

- Damit werden alle rund 600 Arbeitsplätze erhalten

- Verhandlungen mit weiterem Investor für Werk in Heiligenhaus noch nicht abgeschlossen

- Belegschaften an Fortführung und gelungener Sanierung maßgeblich beteiligt

Der börsennotierte thailändische Investor PCS Machine Group Holding PCL (PCSG) steigt bei der insolventen Küpper-Gruppe ein und übernimmt drei der vier Standorte des Automobilzulieferers. Hierzu gehören in Nordrhein-Westfalen die H.J. Küpper Metallverarbeitung GmbH in Velbert und die Zelter GmbH in Hennef (Sieg) sowie die H.J. Küpper System- und Modultechnik GmbH im sächsischen Cunewalde. Alle rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der an die PCSG verkauften Unternehmensstandorte werden zum 1. April 2018 von dem Investor mit ihren bestehenden Verträgen übernommen.

Für die August Küpper GmbH im nordrhein-westfälischen Heiligenhaus hingegen werden noch Verhandlungen mit anderen strategischen Investoren aus der Region geführt. Die Geschäftsführung und der Sachwalter streben hier auch eine Zukunftslösung für die August Küpper GmbH mit ihren rund 300 Beschäftigten im Januar 2018 an.

Zukunftslösung gefunden

„Wir freuen uns sehr, dass wir noch vor Weihnachten eine Fortführungslösung für die drei Standorte der Küpper-Gruppe und die Mitarbeiter erzielt haben. Damit können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Seite eines starken und leistungsfähigen neuen Partners neu in die Zukunft starten“, sagt Rechtsanwalt Dr. Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner. Das insolvenzerfahrene Sanierungsteam um Brinkmann & Partner, bestehend aus den Generalbevollmächtigten Dr. Jan Markus Plathner und Rechtsanwalt Dr. Bastian Messow sowie den beiden Sanierungsgeschäftsführern Hans-Jörg Gregel und Carsten Paris hatte seit den Insolvenzanträgen den Geschäftsbetrieb an den Standorten uneingeschränkt fortgeführt und einen Investorenprozess eingeleitet. Unterstützt wurde der M&A-Prozess von der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC).

Fortführung und Lieferkette sichergestellt

Gerade bei den Automobilzulieferern spielen Lieferbereitschaft, Verlässlichkeit und Pünktlichkeit gegenüber den Kunden eine entscheidende Rolle. Die Eigenverwaltung hatte umgehend die Arbeitsabläufe stabilisiert, so dass die Lieferkette innerhalb der auf Motoren- und Fahrwerksteile spezialisierten Gruppe aufrecht erhalten bleiben konnte. „Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation ist es uns gelungen, die Produktion komplett sicherzustellen. Als Automobilzulieferer wird man zu Recht daran gemessen, dass wir den vereinbarten Takt einhalten und sicher liefern“, sagt Sanierungsgeschäftsführer Hans-Jörg Gregel.

Hervorragende Kooperation der Belegschaft

„Trotz der sehr schweren Ausgangssituation sowie der Unsicherheiten im Markt haben wir es geschafft. Das hätte nicht funktioniert, wenn nicht die Belegschaften gemeinsam mit dem Management und dem Team des Sachwalters so zügig professionell und vertrauensvoll zusammengearbeitet hätten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen maßgeblichen Anteil an der gelungenen Sanierung“, fasst Rechtsanwalt Nikolaos Antoniadis als vom Amtsgericht Wuppertal eingesetzter Sachwalter zusammen. Der Sachwalter agiert als ‚verlängerter Arm’ des Gerichts und kontrolliert die Eigenverwaltung und das Management im Interesse der Gläubiger. Die Fortführung und der Verkauf erhöhen erfreulicherweise auch die Ergebnisse für die Gläubiger. Nun hofft Antoniadis gemeinsam mit der Eigenverwaltung auch die Gespräche für die noch nicht verkaufte August Küpper GmbH erfolgreich abschließen zu können.

Motivierte Mitarbeiter - gute Kundenbeziehungen

„Mit der PCS Machine Group Holding haben wir eine Erwerberin gefunden, die in Thailand ähnlich aufgestellt ist, wie die Küpper-Gruppe und die nun erstmals in Deutschland investiert. Die strategische Spezialisierung in der Metallbearbeitung, das Know-how der Mitarbeiter und die gewachsenen Kundenbeziehungen haben die Erwerberin überzeugt“, sagt Dr. Bastian Messow als Generalbevollmächtigter. Alle drei an die PCS Machine Group Holding veräußerten Betriebe sind auf die mechanische Bearbeitung von Turboladergehäusen, Turbokrümmer, Radlagern, Spurstangen und Kupplungsgehäusen für die Automobilindustrie spezialisiert. Die noch nicht veräußerte August Küpper GmbH in Heiligenhaus wiederum ist eine auf Automobilteile im Eisenguss, vorwiegend für die Diesel-Antriebe von Fahrzeugen, spezialisierte Gießerei.

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