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01.08.2014 | Flöther & Wissing | Mitteilung der Pressestelle
Stadtwerke Wanzleben - Insolvenzverwalter prüft Sanierung

Halle, 1. August 2014 – Die Stadtwerke Wanzleben GmbH, hundertprozentige Tochter der Stadt Wanzleben bei Magdeburg, hat Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das zuständige Amtsgericht Magdeburg Prof. Dr. Lucas F. Flöther, Partner der bundesweit tätigen Kanzlei Flöther & Wissing bestellt. Flöther will das Unternehmen sanieren und prüft derzeit die Fortführungsmöglichkeiten.

„Die Insolvenzanmeldung hat keine Auswirkungen auf den laufenden Geschäftsbetrieb“, betonte Flöther. „Die Versorgung der Bevölkerung ist gesichert und wird weiterhin in gewohnter Weise durchgeführt; auch das Spaßbad bleibt zunächst geöffnet.“ Die Löhne und Gehälter der 18 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld bis Ende September gesichert. Flöther leitet derzeit die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes in die Wege, damit die Löhne ohne Verzögerung ausgezahlt werden können.

Unmittelbar nach seiner Bestellung am 31. Juli hat sich das Team des vorläufigen Insolvenzverwalters vor Ort ein erstes Bild der Lage gemacht und die Mitarbeiter informiert. Parallel dazu hat Flöther gemeinsam mit der Geschäftsleitung Gespräche mit den Banken und den wichtigsten Kunden aufgenommen. „Wir arbeiten an einer Lösung, um die Versorgung aller Kunden schnell und langfristig zu gewährleisten“, so Flöther.

In den nächsten Tagen wird Flöther die finanzielle Lage der Stadtwerke eingehend analysieren und mögliche Sanierungsoptionen prüfen. Denkbar ist etwa eine Sanierung im Wege einer Investorenlösung oder über einen Insolvenzplan, also eine Art Vergleich mit den Gläubigern. Welcher Weg erfolgversprechend ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. „Entscheidend ist, dass wir jetzt schnell den Geschäftsbetrieb stabilisieren und den Kunden zeigen, dass es dauerhaft weitergeht“, so der vorläufige Insolvenzverwalter.

Der Insolvenzantrag der Stadtwerke war aufgrund der eingetretenen Zahlungsunfähigkeit erforderlich geworden. Der Ausfall eines Blockheizkraftwerkes dessen Reparatur mit Kosten im sechsstelligen Bereich verbunden ist, führte zu niedrigeren Umsätzen und schließlich zu der angespannten Liquiditätssituation.

Das Unternehmen wurde 1991 als Wanzlebener Wärmeversorgungsgesellschaft als reiner Wärmelieferer im Bereich der Fern- und Nahwärme für die Stadt Wanzleben und die Region gegründet. 1996 erfolgte die Umwandlung in Stadtwerke Wanzleben GmbH als hundertprozentige Tochter der Stadt Wanzleben; zeitgleich wurde der Bauhof übernommen. Seit 1997 betreiben die Stadtwerke auch das Spaßbad in Wanzleben. Das Unternehmen verfügt zudem über eine eigene Biogas- und eine Solaranlage.

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