Pressemitteilungen

14.07.2016 | HERBERT Rechtsanwälte und LIESER Rechtsanwälte | Mitteilung der Pressestelle
HUEBER Getriebebau strebt Sanierung in Eigenverwaltung an

- Getriebehersteller nutzt Sanierungschance nach Umsatzeinbrüchen -

- Sanierungsplan oder übertragende Sanierung sollen Neustart ermöglichen -

- Löhne und Gehälter bis Ende August 2016 gesichert -

- Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt -

Kirn, 13.07.2016. Die HUEBER Getriebebau GmbH mit Sitz im rheinland-pfälzischen Kirn hat am 11.07.2016 beim Amtsgericht Bad Kreuznach einen Sanierungsantrag in Eigenverwaltung gestellt. Damit nutzt der in vielen Branchen bekannte Hersteller von Individual-Getrieben konsequent die Chancen einer nachhaltigen Sanierung, um sich im Markt wieder wettbewerbsfähig aufzustellen.

Das bereits 1909 gegründete Unternehmen fertigt individuelle Getriebelösungen für unterschiedliche Branchen im Auftrag großer Industrieunternehmen. HUEBER Getriebe laufen weltweit in der Schwerindustrie, im Tagebau, bei Kraftwerken zur Energiegewinnung oder etwa als Prüfstandtechnik im Automotive-Bereich. Ein Preisverfall und ein Margenrückgang in bestimmten Produktbereichen - verursacht durch die harte Konkurrenz aus Übersee - hatten schließlich in den letzten Jahren zu deutlichen Umsatzeinbrüchen bei HUEBER Getriebebau geführt.

Erhalt des Traditionsunternehmens und der Arbeitsplätze

Der Geschäftsbetrieb des mittelständischen Spezialisten für Getriebebau, der ebenso Service, Wartung und Reparaturen der Getriebe für seine Auftraggeber erbringt, läuft uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter der 92 Mitarbeiter sind für die Monate Juni, Juli und August gesichert. Der Antrag auf Zustimmung zur Finanzierung des Insolvenzgeldes ist bereits bei der Agentur für Arbeit eingereicht worden. Nun werden die Beschäftigten zeitnah auf einer Belegschaftsversammlung über das Eigenverwaltungsverfahren und die weiteren Schritte informiert. Unterstützt wird die Geschäftsleitung vom Sanierungsgeschäftsführer Rechtsanwalt Marc Herbert aus Saarbrücken. „Wir wissen, dass die Sanierung für alle Beteiligten eine Herausforderung sein wird. Aber wir haben ein klares Ziel vor Augen. Das ist der Erhalt und die Fortführung des Traditionsunternehmens sowie die Sicherung möglichst vieler Arbeitsplätze“, sagt Sanierungsgeschäftsführer Marc Herbert, der den Geschäftsführer Jürgen Guther bei der Restrukturierung unterstützt. Das Gericht hat zudem Rechtsanwalt Jens Lieser von der Koblenzer Kanzlei LIESER am 12.07.2016 zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Als erfahrener Sanierungsexperte begleitet und überwacht er den Sanierungsprozess im Auftrag des Gerichts.

Weichenstellung für nachhaltige Sanierung

In den kommenden Wochen und Monaten gilt es die Weichen zu stellen, um den Getriebebauer im Zuge des eingeleiteten Sanierungsprozesses wieder auf eine wirtschaftlich solide Basis zu stellen. „Wir sind Getriebebauer aus Leidenschaft mit einer langen Tradition. Durch unser exzellentes Know-How bieten wir unseren Kunden hochqualitative Getriebe, die ihre Zuverlässigkeit in sehr schwierigen Umgebungen, bei hohen Temperaturen und bei extrem hoher Dauerbelastung immer wieder bewiesen haben. Ich bin zuversichtlich, dass uns daher unsere langjährigen Kunden in dieser Phase die Treue halten“, sagt Geschäftsführer Jürgen Guther.

Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ermöglicht HUEBER Getriebebau im Rahmen eines Sanierungsplans und mit den Instrumenten der Insolvenzordnung eine zügige Restrukturierung. Ob ein Sanierungsplan oder am Ende doch eine übertragende Sanierung als Lösung in Frage kommt, entscheidet sich später. „HUEBER hat ein klares Geschäftsmodell, eine motivierte Belegschaft, gute und im Markt nachgefragte Produkte, sodass die Eigenverwaltung ein idealer und gangbarer Weg ist, um eine schnelle und erfolgreiche Sanierung zu erzielen“, sagt der vorläufige Sachwalter Jens Lieser. Der Sanierungsprozess erfolgt in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und der IG Metall.

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