Pressemitteilungen

26.06.2013 | HERMANN RWS | Mitteilung der Pressestelle
Gesundheitszentrum Fachkliniken Schlottmann schließt Ende September 2013

- Ehemalige Tomesa-Klinik findet keinen Investor - Einziger Investor scheitert an Kaufpreisforderungen der Kreissparkasse - Mitarbeiter erhalten Kündigungen - Drohende Unterdeckung führt zu Klinikschließung - Frankfurt a. M. / Bad Salzschlirf, 26.06.2013. Das Gesundheitszentrum Fachkliniken Schlottmann GmbH steht vor dem Aus, nachdem auf der Gläubigerversammlung am 04.06.2013 die Gläubiger den Beschluss über die Betriebsstilllegung gefasst haben. Zuvor hatte Insolvenzverwalterin Julia Kappel-Gnirs alle Möglichkeiten genutzt, die namhafte ehemalige Tomesa-Klinik, die sich auf Dermatologie, Allergologie, Orthopädie und Rheuma spezialisiert hat, an einen Investor zu verkaufen. Nach ersten Interessenbekundungen waren alle Interessenten abgesprungen, ohne in konkrete Verhandlungen einzusteigen. Der einzige Investor, der bereit war, die insolvente Klinik zu übernehmen, scheiterte leider an den Kaufpreisvorstellungen der örtlichen Kreissparkasse als Eigentümerin für den Erwerb der Immobilien. Um eine gesicherte Fortführung des Betriebs der Klinik zu erzielen, hätte der Erwerb der Klinik Ende Juni vollzogen werden müssen.

„Ich bedauere sehr, dass es nicht gelungen ist, dieses Gesundheitszentrum mit seinem guten medizinischen Ruf für den Kurort Bad Salzschlirf zu erhalten“, sagte Insolvenzverwalterin Kappel-Gnirs von der auf Insolvenzen und Sanierung spezialisierten Frankfurter Kanzlei HERMANN RWS. Von der Schließung der ehemaligen Tomesa- Klinik sind 62 Beschäftigte, dazu zählen Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen, Masseure und Sporttherapeuten betroffen. Auf einer Betriebsversammlung sind sie bereits über die betriebsbedingten Kündigungen und die geordnete Schließung von der Insolvenzverwalterin informiert worden.

Die Schließung des Gesundheitszentrums Fachkliniken Schlottmann ist unumgänglich, da die prognostizierten Ausgaben die Einnahmen überschreiten und damit spätestens im Herbst eine deutliche Unterdeckung droht. Während der Klinikbetrieb im Frühjahr und Sommer gute Belegzahlen aufweist, bleiben die Patienten im Herbst und Winter häufig aus. Eine Verringerung des Personals ist wegen des von den Krankenkassen festgelegten erforderlichen Personalschlüssels nicht möglich. Auf Nachverhandlungen lassen sich viele Krankenkassen nicht ein. Probleme bei der Suche nach einem Investor bereiteten außerdem auch der Investitionsrückstau und die erheblichen Defizite beim Brandschutz. „Trotz der eingeleiteten Klinikschließung werden wir die Augen nach einem Investor aufhalten und nach einer Lösung suchen. Doch wir müssen realistisch sein. Das Zeitfenster schließt sich und auch die Mitarbeiter werden sich neue Arbeitsplätze suchen“, sagt Insolvenzverwalterin Kappel-Gnirs. Bis zur Klinikschließung geht der Betrieb weiter. Die verbleibenden Patienten werden noch bis Ende August in der Fachklinik weiter behandelt und untergebracht werden können.

Das Gesundheitszentrum Fachkliniken Schlottmann hatte am 28.02.2013 beim Amtsgericht Fulda wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Die Klinik war wegen fehlender Mittel in finanzielle Schieflage geraten. Aus dieser finanziellen Krise hat sie sich trotz aller Bemühungen nicht mehr erholen können.

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