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01.07.2022 | | Mitteilung der Pressestelle
Insolvenzverfahren über das Vermögen der Kocks Ardelt Kranbau GmbH ist eröffnet

• Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff (BBL) zum Insolvenzverwalter bestellt

• Massedarlehen durch Bankenpool bewilligt

• Laufende Projektaufträge und Wartungsverträge ermöglichen weiteren Geschäftsbetrieb mit allen 250 Mitarbeitern an allen drei Standorten

Frankfurt (Oder), 1. Juli 2022: Das Amtsgericht Frankfurt (Oder) hat mit Beschluss vom 1. Juli 2022 das Insolvenzverfahren eröffnet und den bisherigen vorläufigen Insolvenzverwalter, Christian Graf Brockdorff von der Restrukturierungskanzlei BBL, zum Insolvenzverwalter bestellt. Der Geschäftsbetrieb mit ca. 250 Mitarbeitern wird an allen Standorten aufrechterhalten und aus den laufenden Einnahmen finanziert. Die Serviceleistungen werden insbesondere in Bremen und Oberhausen und die Kranbauprojekte überwiegend in Eberswalde fortgeführt.

„Aufgrund der vollen Auftragsbücher für Serviceleistungen und Kranbauprojekte sind wir zuversichtlich, zeitnah einen oder mehrere Investoren gewinnen zu können, die den Geschäftsbetrieb langfristig sichern“, betont Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff. „Aktuell sprechen wir mit einem halben Dutzend Interessenten, darunter strategische Investoren ebenso wie Finanzinvestoren.“ Einen prozessbegleitenden, strukturierten Veräußerungsprozess hatte Brockdorff bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter initiiert, dieser wird von den M&A-Beratern von Deloitte begleitet.

Bereits während der vorläufigen Insolvenzverwaltung wurde eine Gesamtliquiditätsplanung für das Unternehmen und eine projektbezogene Liquiditätsplanung für die aktuell rund 14 Kranbauprojekte erarbeitet. Dabei handelt es sich um Projekte im Inland sowie im Ausland, insbesondere in Israel, Indien, Großbritannien, Vietnam, Belgien, Frankreich und den Niederlanden. „Wir sind sehr froh, dass der Bankenpool nach ausführlichen Verhandlungen entsprechende Massedarlehensverträge bewilligt hat“, so der Frankfurter BBL-Rechtsanwalt Christian Knittel.

„Somit sind wir weiter voll handlungsfähig, auch dank der aktiven Mitwirkungsbereitschaft aller Mitarbeiter,“ betont Bernd Flaskamp, einer der Geschäftsführer des Unternehmens. Sämtliche Projekte wurden und werden prozessbegleitend von der Centuros GmbH überprüft und erforderlichenfalls wird der Liquiditätsbedarf neu kalkuliert. „Die Kunden von Kocks Ardelt haben Wert darauf gelegt, die Kranbauprojekte zu Ende zu führen, womit die Voraussetzungen für eine Unternehmenssanierung recht gut sind“, so der für die Unternehmensplanung zuständige Betriebswirt Ruprecht Bürgers von der Centuros GmbH. Insolvenzverwalter Graf Brockdorff weist allerdings darauf hin, es könne sein, dass das Unternehmen im Zuge von Verzögerungen in der Lieferkette im Spätsommer vorübergehend Kurzarbeit beantragen müsse.

Der Insolvenzverwalter plant, nach Abschluss des laufenden Prozesses der Investorenansprache eine übertragende Sanierung (Übergabe des Geschäftsbetriebs an einen Investor) vorzunehmen, oder alternativ einen Insolvenzplan für die Gesellschaft umzusetzen, der eine Art Vergleich mit den Gläubigern ermöglichen würde.

Graf Brockdorff betont: „Natürlich kann sich Kocks Ardelt nicht abkoppeln von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, und Neuaufträge hängen auch davon ab, ob die langfristige Perspektive des Unternehmens durch einen Investor gesichert ist. Doch aktuell hat das Unternehmen Projektaufträge, die teilweise bis 2024 laufen, sowie Wartungs- und Reparaturaufträge für viele Krane in der ganzen Welt.“

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