Pressemitteilungen

13.07.2011 | Schneider Geiwitz & Partner | Mitteilung der Pressestelle
Insolvenzverwalter Schneider setzt thailändische Boeing 737 am Münchener Flughafen fest

Altforderungen der WALTER BAU-AG sollen eingetrieben werden

Einen äußerst spektakulären Coup hat Wirtschaftsprüfer Werner Schneider, Insolvenzverwalter der WALTER BAU-AG heute gelandet. Auf seine Veranlassung hat das Kammergericht Berlin eine Sicherungsvollstreckung über eine Boeing 737 der Royal Thai Air Force verfügt. Diese Maschine, die regelmäßig vom thailändischen Kronprinzen Maha Vajiralongkorn gesteuert wird, befindet sich derzeit am Flughafen München. Hier erfolgte heute am späten Nachmittag die Sicherstellung.

Neu-Ulm, 12. Juli 2011. „Wir versuchen im Insolvenzverfahren der WALTER BAU-AG seit vielen Jahren eine berechtigte Forderung von mehr als 30 Mio. Euro durchzusetzen, und diese drastische Maßnahme ist quasi die Ultima Ratio“, erklärte Wirtschaftsprüfer Werner Schneider von der Neu-Ulmer Kanzler Schneider, Geiwitz & Partner zu dieser ungewöhnlichen Aktion. Durch alle juristischen Instanzen habe er die Altforderung der WALTER BAU-AG gebracht und letztlich hat auch ein internationales Schiedsgericht diese Ansprüche rechtskräftig festgestellt. Die thailändische Regierung spielte aber immer wieder auf Zeit und reagierte nicht auf die Forderungen Schneiders. Auch die Einschaltung entsprechender Stellen der deutschen Regierung blieben erfolglos. Die Beschlagnahme eines Flugzeuges, welches sich im Besitz der Regierung von Thailand befindet, dient nun der Befriedigung der Forderungen der WALTER BAU-AG. Die Suche nach der Maschine und war sehr aufwändig und musste verständlicherweise sehr diskret erfolgen, damit keine Vorwarnung zu befürchten war.

Der Grund der Forderung für die Rechtsstreitigkeiten reicht mehr als 20 Jahre zurück. Das Unternehmen DYWIDAG (fusionierte 2001 mit der WALTER BAU-AG) beteiligte sich an Entwicklung, Finanzierung, Bau und Betrieb einer 26 Kilometer langen Mautautobahn zwischen Bangkok und dem Flughafen Don Muang. Dabei gab es eine Vielzahl von Vertragsverstößen seitens der thailändischen Regierung, was 2007 schließlich dazu führte, dass die dann schon insolvente WALTER BAU-AG die Anteile an der Betreibergesellschaft verkaufte und gleichzeitig Schadensersatzansprüche geltend gemacht wurden, unter anderem auf der Basis eines Investitionsschutzabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Thailand. Ein Schiedsgericht bestätigte am 1.7.2009 die Rechtmäßigkeit der Ansprüche der WALTER BAU-AG. Dennoch weigert sich die thailändische Regierung weiterhin zu zahlen, wobei nicht einmal die am Schiedsort möglich gewesene Anfechtung des Schiedsspruches wahrgenommen wurde.

Ein Bild des Flugzeugs, welches häufig vom thailändischen Kronprinzen verwendet wird, ist im Internet unter den aktuellen Adressen: http://img40.imageshack.us/img40/3681/imgp13712.jpg oder http://austrianaviation.net/uploads/pics/thai_airforce_b734_02_c_jahnel.jpg. Zu sehen. In Wikipedia wird der Marktwert einer Boeing 737 mit einer Preisspanne zwischen 50 und 75 Mio. Euro angegeben.

Bereits im Oktober 2005 hatte Insolvenzverwalter Schneider ein Flugzeug der libanesischen Fluggesellschaft Middle East Airlines (MEA) sicherstellen lassen. Damals erfolgte die Pfändung in Istanbul, was seinerzeit in den Medien veröffentlicht wurde. Die thailändische Regierung hätte also gewarnt sein müssen, dass Schneider ungewöhnliche Schritte unternimmt, um seine gerichtlich bestätigten Forderungen durchzusetzen.

Schneider Geiwitz & Partner
Bahnhofstraße 41
89231 Neu-Ulm
Telefon: 0731.97018-0
neu-ulm@schneidergeiwitz.de
www.schneidergeiwitz.de

Schneider Geiwitz & Partner
Eserwallstraße 1-3
86150 Augsburg
Telefon: 0821.50933-0
augsburg@schneidergeiwitz.de
www.schneidergeiwitz.de

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren