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13.03.2023 | | Mitteilung der Pressestelle
Jenabatteries GmbH in gerichtlichem Sanierungsverfahren - Investor soll Lösung für innovatives Batteriekonzept bringen

(Jena, 10. März 2023) Das Amtsgericht Gera hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren für die Jenabatteries GmbH angeordnet. Damit kam das Gericht dem Insolvenzantrag des auf die Entwicklung und Bereitstellung neuartiger Stromspeicher-Lösungen spezialisierten Unternehmens nach. Aufgrund einer kurzfristig eingestellten Gesellschafterfinanzierung war das Start-up in finanzielle Herausforderungen geraten. Zum (vorläufigen) Insolvenzverwalter in dem gerichtlichen Sanierungsverfahren berief das Gericht Rechtsanwalt Rolf Rombach von der Kanzlei ROMBACH – Rechtsanwälte | Insolvenzverwalter. „Die Jenabatteries GmbH hat ein sehr zukunftsweisendes Batteriekonzept entwickelt, das eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen kann und auch sollte. Deshalb werden wir alles daransetzen, das Unternehmen neu aufzustellen, den Beschäftigten eine langfristige Perspektive zu geben und der Technologie den Weg zur Marktreife zu ebnen. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich alle Beteiligten der Bedeutung dieses Verfahrens bewusst sind und entsprechend an einem Strang ziehen werden“, sagt Insolvenzverwalter Rolf Rombach.

Investor soll dauerhafte Lösung bringen

Unterstützung erfährt das Technologieunternehmen auch von Rechtsanwalt Christian Krönert von der Kanzlei VOIGT SALUS. Er begleitet die Geschäftsführung des Jenaer Innovationsbetriebes als Generalbevollmächtigter durch das Verfahren und steht ihr bei allen insolvenzrechtlichen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. „Wir stecken mit der Energiewende mitten in einer der größten Veränderungen seit Jahrzehnten. Hier geht es um die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes und letztlich unserer ganzen Gesellschaft. Das Batteriekonzept von Jenabatteries könnte entscheidend dafür sein, dass der Wandel gelingt. Deshalb müssen wir alles dafür tun, dass die Entwicklung so kurz vor der Zielgeraden auch abgeschlossen werden und an den Markt gehen kann“, sagt Rechtsanwalt Christian Krönert. Erste Weichenstellungen zur Sicherung des Start-ups sind bereits getroffen. So läuft der Geschäftsbetrieb und damit die Forschung und Entwicklung an dem Batteriekonzept weiter. Zudem laufen die Vorbereitungen dafür, die Gehälter der rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Monate Februar bis April durch das Insolvenzausfallgeld der Bundesagentur für Arbeit zu sichern.

Eine dauerhafte Lösung soll in dem Verfahren durch einen neuen Investor gelingen. Dazu wurde bereits ein strukturierter Investorenprozess eingeleitet. Dieser wird von Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG, und seinem Team verantwortet. Der M&A-Experte ist zuversichtlich: „Die Technologie und die Services hinter Jenabatteries und ihrer Marke CERQ bieten Antworten auf Fragen, die uns heute und in den nächsten Jahrzehnten drängend beschäftigen werden. Durch die weit fortgeschrittene Energiespeicher-Lösung ist das Unternehmen dabei für potenzielle Investoren äußerst attraktiv. Es wurden bereits erste aussichtsreiche Gespräche geführt. Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen sehen, wer das beste Angebot für das Unternehmen und seine Belegschaft vorlegen kann und dann eine zeitnahe Lösung erarbeiten.“

Wegweisende Technologie kurz vor Marktreife

Das Start-up Jenabatteries hat mit CERQ ein innovatives Batteriekonzept entwickelt. Dieses basiert auf der Bereitstellung von Energie aus eigens entwickelten Großspeichern. Die modular aufgebauten Flüssigspeicherbatterien kommen dabei ohne Inhaltsstoffe wie kritische Rohstoffe aus, halten bis zu 25 Jahre und sind nicht brennbar. Die Produktion der Energiespeicher kann so rein durch in Europa verfügbare Ressourcen erfolgen. Zudem sind die modularen Batteriesysteme verkehrssicher und eigenen sich vor allem auch für größere Industrieanlagen. Die Technologie von CERQ hat das Potenzial, den Markt dauerhaft zu verändern und Themen wie Energiewende, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft auch praktisch umsetzbar zu machen.

Die Marktreife der Batteriespeicher war bereits für 2023 veranschlagt. Allerdings hatte einer der bisher zentralen Gesellschafter seine Finanzierung in diesem Februar kurzfristig eingestellt. Da die Jenabatteries GmbH als Start-up jedoch vollständig auf die Unterstützung ihrer Investoren angewiesen ist, drohte dem Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit. Deshalb wurde beim zuständigen Amtsgericht Gera ein Antrag auf eine gerichtliche Sanierung gestellt. Geschäftsführer Philipp Hammans unterstützt das gerichtliche Verfahren derweil nach Kräften: „Unser Team und ich stehen mit unserer Technologie in einer großen Verantwortung. Nur wenn Deutschland seine Energiespeicherthematik nachhaltig lösen kann, wird ein nachhaltiger Energiemix und damit die Energiewende tatsächlich gelingen. Die aktuelle Situation ist eine Herausforderung für unser Unternehmen, aber gemeinsam werden wir sie lösen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden über die Lage informiert und alle stehen weiter hinter Jenabatteries und CERQ – das gibt Mut und Kraft für den Weg, der jetzt vor uns liegt.“

Weitere Informationen: www.cerq.com

Über die Jenabatteries GmbH

Die 2013 gegründete Jenabatteries GmbH ist Technologieführer und Vorreiter im Bereich der stationären, metallfreien Stromspeicher. Die Unternehmensmarke CERQ bietet den Strom, der durch die eigens produzierten Stromspeicher zur Verfügung gestellt wird, als Service an. Die von CERQ entwickelten und patentierten Stromspeicher basieren auf der Redox-Flow-Technologie. Rund 70 Mitarbeitende arbeiten an den Standorten in Jena und Leipzig und leisten bereits heute einen Beitrag für die Energiebereitstellung von morgen. Die CERQ Stromspeicher können durch die Nutzung einer neuen Rohstoffbasis vollständig in Europa hergestellt werden. Damit tragen sie zu einer erfolgreichen Energiewende bei und sind insbesondere für große Industrieanlagen bedeutsam.

Über die Kanzlei VOIGT SALUS.

Die in Berlin beheimatete und an mehreren Standorten in Deutschland ansässige Sozietät VOIGT SALUS. ist bereits in mehr als 2.500 Restrukturierungs- und Sanierungsverfahren als Berater, Eigenverwalter, Sachwalter und Insolvenzverwalter tätig gewesen. Kanzleigründer Joachim Voigt-Salus und sein engagiertes Team verfügen über die nötige Erfahrung, um auch bei der Krise großer Unternehmen innerhalb kürzester Zeit einen Sanierungsprozess erfolgreich und nachhaltig zu gestalten. Rechtsanwalt Christian Krönert und seine Kollegen besitzen die nötige Erfahrung, um bei einer Unternehmenskrise einen Insolvenzprozess auch kurzfristig zu führen oder als Generalbevollmächtigte zu unterstützen.

Über die ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG

ABG Consulting-Partner hat sich seit mehr als 20 Jahren auf die Unterstützung von Unternehmen in Krisensituationen und deren ganzheitliche Sanierung spezialisiert – außergerichtlich und gerichtlich. Ziel ist die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und die Neuausrichtung der Unternehmen für den Restart am Markt. Die Leistungen reichen dabei von der strategischen Beratung über die kaufmännische Begleitung und die Entwicklung von Sanierungsplänen bis hin zur Investoren- oder Finanzierungssuche. Durch die Zugehörigkeit zum Beratungsverbund ABG-Partner mit seinen eigenständigen Gesellschaften in der Steuer- und Unternehmensberatung sowie in Marketing, Recht und Wirtschaftsprüfung kann jederzeit auf umfassende Fachexpertise zurückgegriffen werden.

Über ROMBACH – Rechtsanwälte | Insolvenzverwalter

Die Kanzlei ROMBACH – Rechtsanwälte | Insolvenzverwalter berät seit mehr als 30 Jahren Unternehmen in Krisensituationen. Egal, ob Strategiekrise, Erfolgskrise oder Liquiditätskrise – die Expertinnen und Experten der Sozietät verfügen über ein breites und fundiertes Knowhow in allen gängigen Verfahren zur Bewältigung von Unternehmenskrisen. Mit diesem Knowhow hat ROMBACH – Rechtsanwälte | Insolvenzverwalter bisher mehr als 1.500 Unternehmen durch die Insolvenz begleitet und mehr als 700 erfolgreiche Sanierungen durchgeführt.

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