Pressemitteilungen

24.09.2025 | | Mitteilung der Pressestelle
Kreistag sichert Zukunft der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen – Wichtiger Meilenstein in kommunaler Trägerschaft

Dillingen, 22. September 2025. Die langfristige Finanzierung der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH ist gesichert. Der Kreistag des Landkreises Dillingen a.d.Donau hat in der heutigen Sitzung die Finanzierungszusage für die Jahre 2026 und 2027 einstimmig beschlossen. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Krankenhausausschuss die Empfehlung an den Kreistag einstimmig ausgesprochen, die Finanzierung zu beschließen. Diese Entscheidung markiert einen wesentlichen Meilenstein im laufenden Schutzschirmverfahren und stärkt die Perspektiven für eine erfolgreiche Sanierung.

Die Entscheidung unterstreicht die besondere Verantwortung des Landkreises als kommunaler Träger und bekräftigt das klare Bekenntnis zu einer wohnortnahen und qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung. Gesichert werden damit sowohl die stationären Leistungen an den Standorten Dillingen und Wertingen als auch die ambulanten Angebote und die enge Vernetzung in der Region.

Die Kreiskliniken mit ihren Standorten Dillingen und Wertingen haben sich zwischenzeitlich zukunftsorientiert ausgerichtet und sind zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger. Dazu zählt neben der stationären medizinischen Versorgung die ambulante medizinische Versorgung in Form der Medizinische Versorgungszentrum DLG MVZ gGmbH. Zentrale Bereiche wie Notaufnahme, Intensivstation, Chirurgie mit Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Innere Medizin sowie Frauenklinik mit Geburtshilfe sind beim Grund- und Regelversorger am Standort Dillingen angesiedelt. In Wertingen wird angesichts des demografischen Wandels auf den Schwerpunkt „Altersmedizin“ mit geriatrischer und innerer Abteilung gesetzt. Die Geriatrische Rehabilitation soll zukünftig das stationäre, ambulante und rehabilitative Versorgungsspektrum optimal ergänzen. Damit ist auch die Aufgabe erreicht, beide Klinikstandorte in Dillingen und Wertingen als verlässliche Säulen der Gesundheitsversorgung in der Region zu erhalten.

„Die heute gefassten Beschlüsse zur Entschuldung und Durchfinanzierung haben eine entscheidende Tragweite. Sie sind ein Signal des Aufbruchs an die Belegschaft und die Landkreisbürger. Das Gesundheitsministerium unterstützt unser in der Versorgungregion Nordschwaben erarbeitetes Medizinkonzept. Dieses gilt es nun in Verantwortung und im Miteinander aller Akteuren und Beteiligten weiter umzusetzen. Ziel aller Bemühungen war und ist es, die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Landkreis einhergehend mit der Krankenhausreform sicherzustellen“, stellt Landrat Markus Müller klar.

Geschäftsführerin Sonja Greschner und Sanierungsgeschäftsführer Dr. Maximilian Pluta informierten die Mitglieder des Kreistages ausführlich über die Fortschritte im Schutzschirmverfahren der Kreiskliniken. Konkret ging es um die Umsetzung des Medizinkonzepts 2025 und aktuelle Informationen zum gerichtlichen Sanierungsverfahren sowie die Ertrags- und Liquiditätsplanung für die nächsten zwei Jahre.

Mit der zugesagten Finanzierung ist die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis auch weiterhin gewährleistet. Gleichzeitig erhalten die Kliniken die notwendige Planungssicherheit, um den eingeschlagenen Sanierungsprozess konsequent fortzuführen.

Sanierungsgeschäftsführer Dr. Maximilian Pluta sagt: „Wir befinden uns im Sanierungsverfahren auf einem guten Weg. Wir haben wichtige Meilensteine erreicht. Die Durchfinanzierung für die nächsten zwei Jahre ist entscheidend für den weiteren Fortgang im Verfahren. Es ist erfreulich, dass der Kreistag den eingeschlagenen Weg unterstützt.“ Mit dem positiven Votum ist ein weiterer, wichtiger Meilenstein gesetzt, um den Weg der Konsolidierung und Weiterentwicklung erfolgreich fortzuführen. Neben Dr. Maximilian Pluta arbeiten im PLUTA-Restrukturierungsteam Diplom-Betriebswirt Ludwig Stern, die Rechtsanwälte Florian Zistler, Markus Fünning, Daniel Barth, Peter Roeger sowie die Wirtschaftsjuristen Dennis Stroh

In den kommenden Wochen kann das PLUTA-Team nach der Finanzierungszusage den Insolvenzplan finalisieren, über den die Gläubiger in einem Erörterungstermin noch in diesem Jahr abstimmen sollen. Wenn alles planmäßig verläuft, kann das Krankenhaus ab 2026 wieder eigenständig agieren.

Geschäftsführerin Sonja Greschner zeigt sich zuversichtlich: „Wir begrüßen die Entscheidung ausdrücklich. Sie ist ein klares Signal für den hohen Stellenwert der Gesundheitsversorgung in unserem Landkreis und gibt unseren Mitarbeitenden, Patienten und Partnern Stabilität, Vertrauen und Zuversicht. Wir danken den Gremien für dieses klare Bekenntnis und sehen darin einen wichtigen Schritt hin zu einer stabilen Zukunft der Kreiskliniken. Nun können wir die nächsten Schritte im Sanierungsprozess mit voller Kraft angehen mit dem klaren Statement: Wir sind weiterhin für unsere Patienten qualitativ hochwertig da.“

Der gerichtlich bestellte Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte erklärt: „Die Zusammenarbeit im Verfahren läuft reibungslos. Alle Beteiligten sind sich der Verantwortung bewusst. Auch die Gläubiger unterstützen den Kurs der Kreiskliniken.“ Die Eigenverwaltung unter dem Schutzschirm ist ein Sanierungsverfahren, das den Erhalt von Unternehmen ermöglicht. Unter Aufsicht eines Sachwalters und mit Unterstützung erfahrener Sanierungsexperten führt die Geschäftsführung das Unternehmen eigenverantwortlich durch den Restrukturierungsprozess.

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