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31.01.2018 | KÜBLER | Mitteilung der Pressestelle
Pohland Herrenkleidung mit Unterstützung der Insolvenzkanzlei KÜBLER erfolgreich saniert - Geschäftsführer Bruno Uphues übernimmt Geschäftsbetrieb mit einer Auffanggesellschaft

Köln, 30.01.2018. Die Sanierung der Pohland Herrenkleidung GmbH & Co. KG wird zum 31.01.2018 erfolgreich abgeschlossen. Der Geschäftsführer, Herr Bruno Uphues übernimmt den Geschäftsbetrieb von Pohland mit einer Auffanggesellschaft. Dem hat die Gläubigerversammlung einstimmig zugestimmt.

Nachdem der strategische Investor und Großhändler Clinton sich 2016 zurückgezogen hatte, war die Finanzierung von Pohland nicht mehr sichergestellt und das Unternehmen musste Insolvenz anmelden.

Kurz vor Einreichung des Insolvenzplans hat der Bundesfinanzhof entschieden, dass Sanierungsgewinne aus dem Verzicht der Gläubiger nicht mehr steuerfrei sind (BFH GrS 1/15 vom 28.11.2016). Das hätte zur Folge gehabt, dass bei Durchführung des Planvorhabens aus dem entstehenden Buchgewinn eine erhebliche Steuerlast auf das Unternehmen zugekommen wäre, obwohl ihm keine finanziellen Mittel zugeflossen sind.

Die Insolvenz Pohland ist eines der ersten Verfahren, in denen der Wegfall der Steuerfreiheit auf Sanierungsgewinne zu einer Neuausrichtung des gesamten Insolvenzverfahrens führte. „Sollte die EU-Kommission den neuen Gesetzesentwurf der Bundesregierung, mit dem zukünftig die Steuerfreiheit von Sanierungsgewinnen ermöglicht werden soll, nicht notifizieren, kann das ganz erhebliche Konsequenzen für die Sanierungskultur in Deutschland haben“, so die Insolvenzexpertin Dr. Bettina E. Breitenbücher, Geschäftsführende Partnerin und Restrukturierungsexpertin bei der Kanzlei KÜBLER und verantwortliche Beraterin für Pohland. „Deshalb haben wir die Strategie geändert und gemeinsam mit Pohland eine übertragende Sanierung in Form eines Asset Deals verabschiedet“, ergänzt Dr. Breitenbücher.

Im Rahmen dieses Deals übernimmt der Geschäftsführer, Herr Bruno Uphues den Geschäftsbetrieb von Pohland mit einer Auffanggesellschaft. Dem hat die Gläubigerversammlung einstimmig zugestimmt.

„Wir freuen uns, dass es uns nun gelungen ist, im Rahmen des Asset-Deals das Verfahren zu beenden und das renommierte Konzept Pohland am Markt zu erhalten. Ausdrücklich möchten wir uns an dieser Stelle für die tolle Unterstützung unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie die Treue der vielen Pohland-Stammkunden in den letzten Monaten bedanken, ohne die dieser Weg nicht möglich gewesen wäre.“

Unter der Regie von Clinton waren durch zahlreiche Standorteröffnungen 12 Filialen betrieben worden, einige Filialen wurden bereits bei Einleitung des Insolvenzverfahrens geschlossen. Zukünftig wird sich das Unternehmen auf die drei Filialen Regensburg, Münster und Hannover konzentrieren. Insgesamt konnten rund 70 Arbeitsplätze gesichert werden.

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