Pressemitteilungen

19.01.2017 | Schultze & Braun | Mitteilung der Pressestelle
Gläubiger stimmen Insolvenzplan bei Erntebrot zu

Döbeln. Die Gläubiger der insolventen Bäckereikette Erntebrot haben am Dienstag dem Sanierungsplan des Unternehmens ohne Gegenstimme zugestimmt. Der Plan sieht unter anderem frische finanzielle Mittel aus Gesellschafter- und Bankenkreisen für das Unternehmen, die Konzentration auf 39 Filialen, die Finanzierung von Investitionen, eine Optimierung innerbetrieblicher Abläufe sowie mehrere Quotenzahlungen für die Gläubiger vor. Nach der Zustimmung der Gläubiger steht das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung knapp ein Jahr nach seinem Beginn kurz vor dem erfolgreichen Abschluss. Der Unternehmenssitz in Döbeln sowie rund 220 Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Sanierungsgeschäftsführer Jörg Zinsky zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir haben den Umfang des Geschäftsbetriebs in den vergangenen Monaten konsequent den veränderten Marktbedingungen angepasst und uns von unrentablen Filialen getrennt. Darauf kann das Unternehmen in Zukunft aufbauen. Die Planungen jedenfalls sind positiv, sogar leichte Gewinne sind wieder möglich. Dieses konsequente und konstruktive Arbeiten der Geschäftsführung, der Berater und des Sachwalters an den Ursachen der Unternehmenskrise haben die Gläubiger heute honoriert.“

Sanierungsberater Stefan Ettelt von Kulitzscher & Ettelt ergänzt: „Zwar ist die Marktlage für traditionelle Handwerksbäckereien weiter schwierig. Jedoch ist Erntebrot dafür heute wesentlich besser gerüstet als vor dem Verfahren. Zugleich haben die Gläubiger, insbesondere die Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden, von dem Verfahren doppelt profitiert: Sie erhalten eine höhere Quote als in einem Regelinsolvenzverfahren, gleichzeitig bleibt ihnen Erntebrot als Arbeitgeber oder Geschäftspartner erhalten. Und die Kunden können weiter bei einem echten Handwerksbäcker aus der Region einkaufen.“

Sachwalter Dr. Dirk Herzig von Schultze & Braun lobte insbesondere die hohe Motivation der Mitarbeiter während des Verfahrens: „Die Mitarbeiter haben ein beeindruckendes Engagement gezeigt. Damit haben sie dazu beigetragten, dass eine Vielzahl von Arbeitsplätzen gerettet werden konnte.“ Nun gelte es aber, nach vorne zu sehen: „Im Unternehmen gibt es eine Vielzahl von Ideen, wie das Angebot für die Kunden noch attraktiver und die Filialen sowie der Unternehmensauftritt insgesamt moderner gestaltet werden kann. Jetzt gilt es, diese Ideen in die Tat umzusetzen.“

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