Pressemitteilungen

09.08.2011 | VID Verband lnsolvenzverwalter Deutschlands e.V. | Mitteilung der Pressestelle
Insolvenzzahlen trotz Konjunkturabkühlung stabil

Insolvenzverwalter: Konjunkturabschwächung noch ohne Folgen für Insolvenzgeschehen / Saisonal bedingter Anstieg der Unternehmensinsolvenzen für Herbst erwartet

Berlin, 9. August 2011. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen geht weiter zurück. Nach den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen meldeten im Mai 2011 3,0 Prozent weniger Unternehmen Insolvenz an als im Vorjahresmonat. Damit bleibt die seit neun Monaten bestehende rückläufige Tendenz der Unternehmensinsolvenzen ungebrochen. „Zwar gibt es erste Anzeichen, dass sich die Konjunktur wieder etwas abschwächt“, sagte Christoph Niering, Vorsitzender des Verbands Insolvenzverwalter Deutschlands (VID). „In der Praxis zeigen sich jedoch noch keine Auswirkungen auf das Insolvenzgeschehen.“

Vor allem das stark verbesserte Kreditklima sei ein wesentlicher Garant für die derzeitige Stabilität. So seien die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen deutlich besser als in den Jahren zuvor. Für den Herbst erwartet der VID wieder einen leichten Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. „Dies ist aber ein Jahreszeit-typisches Phänomen und kein Anlass für Konjunktursorgen“, betonte Niering.

Für anhaltende Unsicherheit sorgt unterdessen in vielen laufenden Insolvenzverfahren ein Urteil des Bundesfinanzhofs vom 9. Dezember 2010. Nach der Entscheidung (V R 22/10) sollen Umsatzsteuerverbindlichkeiten insolventer Unternehmen als so genannte Masseverbindlichkeiten behandelt, also vorrangig und in vollem Umfang an den Fiskus gezahlt werden. „Ein Großteil der laufenden Insolvenzverfahren muss auf die Auswirkungen dieses Urteils hin überprüft werden“, sagte Niering. Deshalb befinden sich derzeit mehrere Tausend Insolvenzverfahren in der Schwebe und es kommt zu Verzögerungen bei den Auszahlungen an die Gläubiger. Der VID, wie auch andere maßgebliche Interessenverbände, haben an den Gesetzgeber appelliert, Klarheit zu schaffen.

Über den VID

Der „Verband lnsolvenzverwalter Deutschlands e.V.“ ist der Bundesverband der in Deutschland tätigen Unternehmensinsolvenzverwalter. Die Mitglieder des VID haben sich über ihre Satzung auf strenge „Grundsätze ordnungsgemäßer Insolvenzverwaltung“ und zur Zertifizierung nach ISO:9001 verpflichtet. Der Verband hat damit Maßstäbe für eine unabhängige, transparente und qualitativ anspruchsvolle Insolvenzverwaltung gesetzt. Voraussetzung für die VID-Mitgliedschaft ist zudem eine mindestens fünf Jahre dauernde Tätigkeit als Unternehmensinsolvenzverwalter. Der Verband hat zurzeit rund 450 Mitglieder und vertritt damit die überwiegende Mehrheit dieser Berufsgruppe.

www.vid.de

Pressekontakt:

Sebastian Glaser
Telefon: 0221 80 10 87-80
Email: sg@moeller-pr.de
www.moeller-pr.de

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren