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21.08.2015 | WELLENSIEK | Mitteilung der Pressestelle
Universitätsklinikum Freiburg übernimmt Klinik für Tumorbiologie

Christopher Seagon, Insolvenzverwalter der Klinik für Tumorbiologie (KTB), kann mit dem Verkauf den Standort sichern

Universitätsklinikum Freiburg setzte sich mit dem besten Gesamtkonzept im Investorenprozess gegen verschiedene Mitbewerber durch

KTB bleibt Leistungszentrum der Krebsmedizin in Freiburg

Freiburg im Breisgau, 20. August 2015 – Das Universitätsklinikum Freiburg übernimmt die Klinik für Tumorbiologie (KTB) in Freiburg. Einen entsprechenden Vertrag haben Rechtsanwalt Christopher Seagon, Insolvenzverwalter der KTB, und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. J. Rüdiger Siewert, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Freiburg, unterzeichnet. Das Universitätsklinikum setzte sich damit im Investorenprozess aufgrund des besten Gesamtkonzeptes gegen verschiedene Mitbewerber durch. Über Vertragsdetails wie den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme steht noch unter den üblichen Vorbehalten wie der Zustimmung des Kartellamts, ist aber zum 1. Oktober 2015 geplant.

„Die Uniklinik passt inhaltlich und nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe gut zur KTB und kann mit ihrer wissenschaftlichen Exzellenz und ihrem hohen Patienten-potenzial die Auslastung und Effizienz der KTB steigern“, sagt Seagon und sieht gute Chancen für die KTB mit dem neuen Investor.

Aus seiner Sicht ist dieser Erfolg vor allem auch durch die engagierte und konzentrierte Arbeit der Beschäftigten möglich geworden. „Die Patienten wurden weiter erstklassig behandelt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es gelungen, die Unternehmenskrise von den Patienten vollkommen fern zu halten. Das ist schon eine außergewöhnliche Leistung und zeigt den hohen Identifikationsgrad und das Engagement der gesamten Belegschaft für ihre Klinik“, sagt Seagon. Das haben auch die potenziellen Investoren wahrgenommen.

Die KTB bleibt Leistungszentrum der Krebsmedizin „Es freut mich, dass es uns nach mehreren Anläufen innerhalb der letzten Jahre nun gelungen ist, die KTB zu erwerben“, sagt Prof. Siewert. „Aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KTB hat nun die Hängepartie ein Ende und sie können einer gesicherten Zukunft entgegensehen.“ Für ihn geht es nun darum, beide Häuser zusammenzuführen und aufeinander im besten Patienteninteresse auszurichten.

Die medizinische Versorgung der Tumorpatienten wird von der Klinik für Hämatologie und Onkologie (Klinik für Innere Medizin I) des Universitätsklinikums Freiburg unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Justus Duyster übernommen. Der Bereich der Rehabilitation wird in eine GmbH umgewandelt, die ebenfalls vom Universitätsklinikum Freiburg geführt wird.

Auch die KTB Tumorforschungsgesellschaft mbH hat gute Chancen, mit einem neuen Investor weitergeführt zu werden. Rechtsanwalt Henrik Schmoll steht als Insolvenzverwalter der Tumorforschungsgesellschaft in fortgeschrittenen Verhandlungen mit potenziellen Investoren. Ziel ist es dabei alle rund 50 Arbeitsplätze sowie den Standort zu sichern. Die Uniklinik hat bereits erklärt, die Forschungsgesellschaft mit einem neuen Investor als Mieter für die kommenden Jahre am jetzigen Standort zu begrüßen.

Die Geschäftsführer der Klinik für Tumorbiologie hatten Mitte April beim zuständigen Amtsgericht in Freiburg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Gericht hat daraufhin Rechtsanwalt Christopher Seagon zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde Seagon zum Insolvenzverwalter. Er führt seit Insolvenzantrag gemeinsam mit den beiden Geschäftsführern Prof. Dr. med. Hans Helge Bartsch und Arno Fritzen die Klinik in vollem Umfang weiter. Verschiedene potenzielle Investoren hatten bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren ihr Interesse bekundet, die KTB übernehmen zu wollen. Um eine stabile und zukunftsträchtige Struktur für alle Beteiligten zu finden, hatte Seagon daraufhin einen geordneten Investorenprozess eingeleitet, der mit dem Verkauf nun seinen Schluss gefunden hat.

Über die Klinik für Tumorbiologie:

Die Klinik für Tumorbiologie in Freiburg (KTB) ist ein Leistungszentrum der Krebsmedizin und Krebsforschung, das Akutmedizin, Rehabilitation, moderne Diagnostik und Therapien, Therapieentwicklung sowie Forschung unter einem Dach vereint. Sie umfasst die Klinik für Internistische Onkologie, die Klinik für Onkologische Rehabilitation und Nachsorge und die Klinik für Tumorbiologie Tumorforschungsgesellschaft mbH. Mit etwa 250 Beschäftigten kümmert sich die Klinik um rund 3.500 Patienten jährlich, die entweder stationär oder ambulant behandelt werden. Für die stationäre Behandlung stehen der Tumorklinik insgesamt 200 Betten zur Verfügung. Mehrheitsgesellschafterin der Klinik ist die in der Schweiz ansässige Aktiengesellschaft Vergell Medical S.A.

Zur Klinik gehört auch die KTB Tumorforschungsgesellschaft mbH mit etwa 50 Beschäftigten, deren Geschäftsführung drei Tage nach der KTB einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzantrags gestellt hat. Das zuständige Amtsgericht in Freiburg hat hier Rechtsanwalt Henrik Schmoll, aus der Kanzlei WELLENSIEK, zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Auch für diese Gesellschaft hatte der Insolvenzverwalter Henrik Schmoll einen geordneten Investorenprozess in die Wege geleitet. Mehr Infos: http://www.tumorbiologie-freiburg.de

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