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03.02.2012 | amend rechtsanwälte | Mitteilung der Pressestelle
Autohaus Fischer GmbH & Co KG stellt Insolvenzantrag

Bruchköbel, den 02. Februar 2012

Der traditionsreiche VW, Audi und Skoda Vertraghändler Fischer GmbH & Co. KG musste am 01. Februar bei dem Amtsgericht Hanau Insolvenz anmelden. Betroffen sind 140 Mitarbeiter an drei Standorten. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Fachanwalt für Insolvenzrecht Arno Wolf bestellt, er führt den Betrieb nunmehr mit Geschäftsführer Fischer gemeinsam fort.

Das Autohaus wurde 1972 unter der Firma Fischer + Rohé von Herrn Axel W. Fischer gegründet. Dieser führte das Unternehmen lange Jahre und konnte durch seine Tätigkeiten über Jahrzehnte eine große Kundenzufriedenheit und überregionale Bekanntheit erreichen. Die erfolgreiche Arbeit und gute Entwicklung zeigt sich in der aktuellen Kundenstruktur, dem Umstand, dass in dem Autohaus das erste Großkundenzentrum der VW AG in ganz Deutschland gebaut wurde und in den Auszeichnungen der VW AG (mehrfach Partner des Jahres)

„Auch die Gründe des Insolvenzantrages gilt es natürlich zu erforschen - jetzt ist aber erst mal die Priorität, den Geschäftsbetrieb wieder ins Laufen zu bekommen“, so Wolf. Angesichts der recht vollen Werkstattbücher und der Vielzahl der auszuliefernden Autos wurde bereits vor der Insolvenz vermutet, dass in den letzten (Krisen-) Jahren finanzielle Polster aufgezehrt wurden, die in der aktuell guten Lage mit Spitzenzahlen des VW-Konzerns und vieler attraktiver Modelle nötig gewesen wären, um die Umsätze zu finanzieren. Wolf wollte dies aber noch nicht kommentieren.

Als erfahrener Sanierungsexperte der Kanzlei amend rechtsanwälte aus Kronberg ist Wolf zuversichtlich: „Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer sind zunächst bis zum 01. April 2012 gesichert, bis dahin führen wir den Betrieb in gewohnter Qualität fort.“ Die anwesenden Mitarbeiter sind motiviert, „ich bin sehr froh, dass es erst mal weitergeht“, wird ein Mitarbeiter zitiert. Die Ungewissheit und das Warten war die größte Angst der Mitarbeiter, die im Dezember 2011 zuletzt Lohn und Gehalt bekommen haben. „Der Betrieb arbeitet derzeit in Notbesetzung, das muss nicht sein. Es soll zunächst ganz normal weitergehen! Dies gilt auch für die vorhandenen ca. 1.000 Fahrzeug-Bestellungen. Ziel ist es, diese ganz normal abzuwickeln und an die Kunden auszuliefern.

Wolf führt bereits Gespräche mit dem VW Konzern und den finanzierenden Banken. Wolf zeigt sich zuversichtlich: „Soweit wir das überblicken können, stehen alle ca. 600 Fahrzeuge noch auf den Plätzen der drei Filialen. „Ich werte dies als gutes Anzeichen, dass der Hersteller und die Herstellerbank zu schnellen Kooperationen bereit sind“ sagt Wolf. Auch die Händlerverträge sind ungekündigt. Zwar wurde die Auslieferung von Kfz zunächst gestoppt, auch Teile konnten zuletzt nicht mehr bestellt werden. „Das ist natürlich schlimm für die Mitarbeiter, sie stehen da, wir haben die Auftragsbücher voll, und wollen loslegen, aber es fehlen die Teile. Daher ist mein Fokus, umgehend die Teilebelieferung wieder in Gang zu bringen und die Fahrzeug-Auslieferungen wieder anlaufen zu lassen.

Ziel ist es, so schnell wie möglich wieder mit der ganzen Mannschaft zu arbeiten und mit Hochdruck das Kundenvertrauen zurückzugewinnen. Die Solidarität des Herstellers mit unseren Mitarbeitern und Kunden ist jetzt zusammen mit guter Arbeit der entscheidende Faktor für den Betrieb, aber wir „starten in die Frühlingssaison und da können wir auch auf gute Umsätze hoffen, nicht nur Reifenwechsel, sondern auch Servicearbeiten und Reparaturen nach dem Winter werden anziehen“ sagt Fischer.

Fischer und Wolf betonten, dass es Kunden gäbe, die man mit VW gemeinsam betreuen und unterstützen müsse. Teilweise seien Anzahlungen geleistet, teilweise warte man seit einiger Zeit auf die schon fällige Auslieferung, „das müssen wir zusammen mit dem Konzern schnell aufarbeiten, um hier ggfls. unbillige Härten auszugleichen“.

Insoweit bitten Wolf und Fischer zunächst um noch etwas Geduld, man werde jeden Fall in die Hand nehmen und einzeln erörtern.

Damit dies alles zügig funktioniert, so betont Wolf, ist man ganz entscheidend auf den VW Konzern angewiesen. „Ohne deren schnelle Unterstützung schaffen wir es nicht“. Zur weiteren Zukunft und den Perspektiven der Mitarbeiter an den drei Standorten wollte sich Wolf zunächst noch nicht äußern: „das ist noch zu früh, wir müssen erst wieder in den Tritt kommen, die Betriebe wieder attraktiv gestalten. Dennoch versuchen wir schon jetzt gemeinsam mit Unterstützung des Konzerns geeignete Interessenten zu finden.

Insbesondere auch das Großkunden- und Flottengeschäft gilt es wieder hochzufahren. Einige Unternehmen warten dringend auf Auslieferungen für ihre Mitarbeiter. Auch hier sagte Wolf, „es sei entscheidend, dass VW schnell und zu Gunsten unserer Kunden handele, er sei aber auch hier zuversichtlich, dass die Sensibilität dieser Themen bei VW durchaus auf dem Schirm sei“. Nach meiner Hoffnung wartet der Konzern darauf, dass es unter nunmehr gemeinsamer Leitung zunächst weitergehen kann. Der VW-Konzern wolle Sicherheit für alles, was nunmehr passiert, diese müssen wir Ihnen vermitteln und auch Perspektiven aufzeigen.

Kronberg/Bruchköbel, den 02.02.2012

Autohaus Fischer GmbH & Co KG
Philipp-Reis-Str.3
63486 Bruchköbel

Arno Wolf
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Insolvenzrecht
amend rechtsanwälte
Minnholzweg 2b
61476 Kronberg im Taunus

ViSdP RA Draut
amend rechtsanwälte

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